"Ungerechte Verteilung": Happurg erwartet 120 Asylbewerber
02.09.2015, 06:00 Uhr
Happurgs Bürgermeister Bernd Bogner (FWG) beklagte sich bei einer Veranstaltung in der Schulaula, an der weit über 200 Happurger teilnahmen, bitter über die Informationspolitik des Laufer Landratsamtes. Die Umbauarbeiten in den vier Häusern der früheren eon-Wasserkraft-Werkssiedlung am Ufer des Stausees, einer Top-Wohnlage, hätten bereits begonnen, erst dann habe die Gemeinde erfahren, wer dort einziehen soll. Eine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei das nicht, betonte Bogner.
Der Kommunalpolitiker kritisierte auch eine "ungerechte Verteilung" der Flüchtlinge. Happurg sei die finanzschwächste Gemeinde unter insgesamt 27 im Landkreis. "Integration kann doch nur gelingen, wenn niemand überfordert wird", sagte das Gemeindeoberhaupt.
Wolfgang Röhrl vom Laufer Landratsamt schilderte die Herausforderung, vor denen seine Behörde stehe. Derzeit würden dem Landkreis von der Regierung von Mittelfranken wöchentlich zwischen 40 und 100 Flüchtlinge zugeteilt. Die müssten irgendwo untergebracht werden. Als der Eigentümer die Häuser am Happurger Stausee angeboten habe, habe man zugreifen müssen. Unter solchen Voraussetzung sei das mit der gerechten Verteilung so eine Sache, meinte Röhrl. Man wolle unbedingt vermeiden, das zum Beispiel Schulturnhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen beschlagnahmt werden müssten.
In Happurg gibt es bereits einen Unterstützerkreis von etwa 30 aktiven Helfern. Nach der Informationsveranstaltung in der Schulaula sind rund zehn weitere hinzugekommen.
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