Pilgern
Wallfahrt über See und Berge in die Schweiz
03.03.2023, 06:00 Uhr
Die Katholische Landvolkbewegung in der Diözese Eichstätt war bisher eine kirchliche Bewegung. Nun wurde sie im Dezember zu einem Verein, der bereits mehrere hundert Mitglieder hat. Bekannt ist die KLB Eichstätt vor allem für ihre Wallfahrten zu Niklaus von Flüe, dem Schweizer Friedensheiligen. Das geistige Zentrum der Fußwallfahrt befindet sich in der Pfarrei Heldmannsberg.
Das Thema der diesjährigen Wallfahrt lautet: „Ihr seid das Salz der Erde - mein Platz in Kirche und Welt“. Dabei geht es darum, die eigene Rolle in der Pfarrei, der Gemeinde, in Familie und Betrieb zu beleuchten. Unterstützt wird diese Auseinandersetzung durch geistliche Impulse und Gesprächskreise. Die geistliche Leitung der Wallfahrt übernimmt Pfarrer Roland Klein. Der gebürtige Sengenthaler ist ehrenamtlich Diözesan-Landvolkpfarrer und kümmert sich während der Fußwallfahrt um die seelsorgerischen Themen.
Pazifismus oder Verteidigung?
Klein ist ein profunder Kenner des Heiligen Niklaus von Flüe. Leben und Wirken des Schweizer Friedensheiligen können uns auch heute noch viel sagen, ist er überzeugt. Gerade durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine prallen unterschiedlichste Meinungen aufeinander: absoluter Pazifismus oder das Recht der Selbstverteidigung? Was ist der rechte Weg? Niklaus von Flüe war ein Mann des Ausgleichs und des Friedens. Dennoch war er auch überzeugt, dass es einer Wehrhaftigkeit bedarf.
Heimat, Leben und Wirken des Klaus von Flüe bieten auch in unserer Zeit noch viele Inspirationen, schreibt die Katholische Landvolkbewegung in ihrer Pressemitteilung. Aus diesem Grund machten sich nach wie vor Menschen auf den anstrengenden Fußmarsch.
Während des täglichen Gehens, es werden zwischen 25 und 45 Kilometer pro Tag zurückgelegt, bleibt viel Raum für persönliche Gespräche. Gegen 5 Uhr verlässt die Gruppe das Quartier und macht sich auf den Weg. Traditionell wird die erste Stunde des Tages schweigend gegangen. Gerade dieses stille Gehen im Morgengrauen wird von vielen erfahrenen Fußwallfahrern als besonders eindrucksvoll beschrieben. Mitgehen kann jeder, der körperlich gesund ist. Der sportliche Aspekt steht nicht im Vordergrund.
1,5 Tonnen Essen auf Rädern
Die Verpflegung der Wallfahrer liegt in der Verantwortung von Küchenmeisterin Maria Weidinger aus Lupburg. Sie wird unterstützt von Gitta Simon aus Berching und Petra Wittmann aus Pilsach. Zum Frühstück gibt es ein Buffet. Täglich kocht und bäckt das Team frisch in den Quartieren.
Damit das gelingen kann bedarf es einer ausgefeilten Logistik. Dafür zeichnen Josef Meyer aus Ramsberg und Bernhard Grill aus Röttenbach verantwortlich. Mit zwei Kleintransportern hat das Versorgungsteam alles für die Gruppe dabei. Über 1,5 Tonnen Obst, Gemüse, Brot, Fleisch und Wurstwaren werden mitgeführt, um die Wallfahrer zu versorgen.
Grill kümmert sich zudem um die Versorgung von Blasen und Co. Außerdem ist er für die Getränkeversorgung zuständig und besorgt all die Dinge, die vergessen wurden. Und falls ein Pilger Probleme auf der Strecke haben sollte, wird er von Bernhard Grill abgeholt.
Über See und Berge
Ins Leben gerufen wurde der Pilgergang im Jahr 1977. Als Quartiere werden hauptsächlich Turnhallen und Pfarrheime genutzt. Über Rain am Lech, Emersacker und Neuburg/Kammel führt die Route über die in Baden Württemberg liegenden Orte Kirchdorf, Bad Wurzach und Hegenberg bis zum Bodensee. Mit der Fähre wird dieser überquert. Auf dem Weg in die Heimat des Schweizer Nationalpatrons werden dann eine Reihe von Bergen überquert. Besonders eindrucksvoll ist die Region um den Zürichsee und den Vierwaldstätter See. In der Schweiz folgt die Route dann dem Camino, dem Jakobsweg.
Dank der Begleitfahrzeuge müssen die Pilger nur den täglichen Bedarf im Rucksack tragen. Das Reisegepäck wird transportiert. Nach elf Tagen erreichen die Pilger das Ziel und verbringen noch drei Tage in der Heimat des heiligen Niklaus von Flüe, bevor es mit dem Bus wieder zurückgeht.
Info
Interessierte können sich an der Diözesanstelle der KLB Eichstätt anmelden: Tel. 08421/ 50675, E-Mail: klb@bistum-eichstaett.de. Anmeldeschluss ist der 30. März. Die Teilnehmeranzahl ist auf 40 Personen beschränkt. Bevor die Wallfahrt startet gibt es noch ein Vorbereitungstreffen und einen Probemarsch. Rückfragen beantworten die beiden Organisatoren Herbert Bauernfeind (bauernfeind.kaldorf@gmail.com) und Thomas Schneider (schneider-roettenbach@t-online.de).
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