Arbeiten für Rettungszentrum in Pegnitz können starten

17.08.2016, 18:15 Uhr
Arbeiten für Rettungszentrum in Pegnitz können starten

© Ralf Münch

Ziel des Neubaus ist es, die Rettungskräfte an einem zentralen Ort zu bündeln. Feuerwehr und THW sind schon am Dianafelsen, nun folgt das BRK nach. Seit 1955 sind die Ehrenamtlichen an der Beethovenstraße untergebracht.

Das Thema ist schon lange im Gespräch. Klaus-Günter Dietel, Kreisvorsitzender des BRK und Altlandrat, erklärt am Mittwoch in einer Pressekonferenz im Pegnitzer Rathaus, dass er schon in seiner früheren Funktion als Landrat mit dem vorherigen Bürgermeister Manfred Thümmler darüber gesprochen hatte. Das Gebäude in der Beethovenstraße sei nicht mehr in Ordnung, es ist zu wenig Platz da. „500.000 Euro würde die Sanierung kosten und keine Lösung der Probleme bringen“, so Dietel.

Von der konkreten Planung bis zur Baugenehmigung ging es dann aber ziemlich schnell. 2015 wurde beschlossen, das BRK zu verlegen, um die Jahreswende wurde der Bauantrag gestellt, vor Kurzem kam die Baugenehmigung.

Am Dianafelsen entsteht das BRK-Haus mit Rettungswache der „modernsten Art“, betont Dietel. Modern deshalb, weil zum einen alle Einsatzkräfte an einem Ort gebündelt sind. Modern laut Bürgermeister Uwe Raab aber auch, weil die Verkehrsinfrastruktur da ist. Krankenhaus und Autobahn sind schnell erreichbar. Bisher müssen die Rettungskräfte zu allen Einsätzen Richtung Süden durch die Stadt fahren. Das wird künftig nicht mehr der Fall sein. Auch der Notarzt wird im neuen Rotkreuzhaus stationiert sein. „Für die Sicherheit des Bürgers wird ein erheblicher Mehrwert geschaffen“, fasst Dietel zusammen. Die Rettungswache wird über die Landkreisgrenzen hinaus arbeiten.

Für das BRK bedeutet das Projekt einen „finanziellen Kraftakt“. 1,7 Millionen Euro Gesamtkosten fallen an. Dazu kommen die Kosten für die Erschließung und Grundstücksbeschaffung. Die Stadt Pegnitz beteiligt sich an dem Projekt mit 150.000 Euro. Von den Baukosten werden 945.000 Euro für den Anteil des Rettungsdienstes fällig, 786.000 Euro für den Anteil des BRK. Der Landkreis will den rettungsdienstlichen Anteil mit etwa 188.000 Euro bezuschussen.

Das BRK muss also einen ordentlichen Batzen Geld vorstrecken. Doch über Mieteinnahmen, die der Rettungsdienst Bayern für den rettungsdienstlichen Anteil zahlen wird, soll wieder Geld in die BRK-Kassen gespült werden.

Kooperative Zusammenarbeit

Dietel lobt die kooperative Zusammenarbeit zwischen Stadt und BRK. Auch die Ehrenamtlichen wurden in die Planungen mit einbezogen. Für die Rettungswache wurde ein Sondergebiet ausgewiesen. Was bedeutet, dass dort nichts anderes als eine Rettungswache entstehen kann, andere Bebauungen sind ausgeschlossen.

In dem Neubau findet neben den BRK-Ehrenamtlichen auch der Rettungsdienst Platz. Sieben Stellplätze für Rettungsfahrzeuge sind vorgesehen. Von der Fahrzeughalle geht es direkt in die Räume des Rettungsdienstes. Dort befinden sich zum Beispiel ein Desinfektions- und Medikamentenbereich sowie ein Umkleide- und Ruhebereich. Für die Ehrenamtlichen wird es separate Räume geben. Untergebracht sein werden dort die schnelle Einsatzgruppe, der soziale Dienst sowie Sozial- und Schulungsräume. Es sollen Veranstaltungen des BRK, wie Erste-Hilfe-Kurse, stattfinden.

„Schnelligkeit unterstützt“

Laut Peter Herzing, Kreisgeschäftsführer des BRK, unterstützt die Schnelleinsatzgruppe den Rettungsdienst. „Das ist eine Leistung für den Bürger“, betont er. Und Dietel fügt hinzu: „Durch die ehrenamtliche Arbeit wird die Schnelligkeit deutlich unterstützt.“

Das Gebäude ist so angelegt, dass es zu beiden Seiten und in die Höhe erweiterbar ist. Weil von oben und der Seite wegen der Hangneigung Wasser aufs Grundstück läuft, braucht es ein Regenüberlaufbecken. Auf dem Dach werden Photovoltaik-Anlagen angebracht, der produzierte Strom für das Gebäude verwendet. Auch eine Wärmepumpe wird eingesetzt. Der Neubau wird laut Raab so platziert, dass genug Platz bleibt, um den Fahrradweg zu realisieren, der parallel an der Kreisstraße entlang führen soll. Den Radweg gleichzeitig mit dem Neubau umzusetzen, sei allerdings nicht möglich — dafür sei es mit den Planungen für das Rettungszentrum zu schnell gegangen.

Alle Beteiligten sind zufrieden damit, wie es mit dem Projekt läuft. Sie werden nicht müde, die gute Zusammenarbeit zu loben. „Es hat ganz viel Spaß gemacht, das Projekt gemeinsam zu entwickeln“, so Raab. Und Dietel: „Ohne die Stadt wäre das nicht möglich gewesen.“

Keine Kommentare