Auerbach: Zahnärztin widmet ihr Leben in Zukunft Gott

22.08.2018, 17:45 Uhr
Auerbach: Zahnärztin widmet ihr Leben in Zukunft Gott

© Karl Schwemmer

Die beiden Postulantinnen Ida Maria Kastner (32), Zahnärztin aus Mödishofen bei Augsburg, und Franziska Gresik (27), Sozialpädagogin aus Bayreuth, bitten um Aufnahme in das Noviziat.

Aus den Händen des Erzbischofs werden sie das Ordenskleid und den weißen Schleier der Novizinnen empfangen. Aus seinem Mund werden sie auch ihren neuen Ordensnamen erfahren. Drei Namen durften sie vorschlagen. Welcher davon genommen wird, wissen sie nicht. Für sie ist es eine Überraschung.

Im Gespräch erzählten die beiden, dass sie — wie es das Kirchenrecht vorsieht — das halbjährige Postulat als Vorbereitung auf die Einkleidung absolviert haben. Die kommenden zwei Noviziatsjahre dienen der Einführung in das Ordensleben. "Wir wollen das Leben in der Gemeinschaft der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau kennenlernen und uns prüfen, ob wir berufen sind, Christus in dieser Gemeinschaft nachzufolgen", werden sie in der liturgischen Feier der Einkleidung sagen.

Schleier werden ausgetauscht

Zwei Novizinnen haben diese zweijährige Prüfung schon hinter sich und werden die zeitliche Profess auf drei Jahre ablegen. Sie tauschen den weißen Novizinnenschleier gegen den schwarzen Schleier ein. S. M. Hannah Walter (29) aus Mindelstetten wird im Garten und bei den Bienen eingesetzt werden. S. M. Esther Borstner (22) aus Klagenfurt im Kärntner Land wird eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen.

Für S. M. Faustina Vitkova sind die drei Jahre zeitliche Profess vorbei; sie legt nun die drei Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams für die ganze Lebenszeit ("Ewige Profess") ab. Deshalb wird ihr vom Erzbischof ein Ring an den Finger gesteckt mit den Worten: "Nehmen Sie diesen Ring entgegen! Halten Sie Christus, dem Bräutigam, die Treue, damit Sie zum ewigen Hochzeitsmahl gelangen!" Außerdem bekommt sie das Brautkränzchen. Zur Entgegennahme der Profess wird die Generaloberin der Kongregation, Schwester Maria Anezka Bednarová, aus dem tschechischen Königgrätz anreisen.

Franziska Gresik wuchs in Bayreuth in einem ökumenischen Elternhaus mit einer evangelischen Mutter und einem katholischen Vater auf. Gresik wurde evangelisch getauft und ging zur Konfirmation. Nach dem Abitur in Bayreuth absolvierte sie in Würzburg ein sozialpädagogisches Studium, das sie mit dem Bachelor abschloss. Ein halbes Jahr als Au-pair-Mädchen in Irland und schließlich Elternberatung in der sozialmedizinischen Nachsorge der Kinderklinik Bayreuth folgten.

Religiöse Gespräche mit befreundeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das Rosenkranzgebet und die Lektüre des Buches "Maria von Guadalupe" führten sie allmählich an den katholischen Glauben heran. Drei Jahre bereitete sie sich auf die Konversion vor und empfing vor eineinhalb Jahren das Sakrament der Erstkommunion und der Firmung in der Bayreuther Schlosskirche.

Im Kinderhort tätig

Über Pfarrer Dr. Christian Karl Steger lernte sie die Auerbacher Schulschwestern kennen. Seit September vergangenen Jahres war sie als Leiterin der Hausaufgabenbetreuung der Realschule Auerbach im Haus St. Josef und im Kinderhort tätig. Mehr und mehr kam sie zu dem Entschluss, sich Gott in dieser Gemeinschaft zu weihen. Für sie ist es eine große Freude, dass nun auch ihre Mutter mit ihr den katholischen Glauben teilt.

Ida Maria Kastner studierte Zahnmedizin in Ulm und Heidelberg mit Examen im Jahr 2012 und promovierte in Pharmakologie mit einer Doktorarbeit über die Wechselwirkungen von Medikamenten. Als Zahnärztin war sie in einer Augsburger und in einer ländlichen Zahnarztpraxis tätig und 2016 in der "Medical Mission" in Mexiko.

Katholisches Elternhaus

Sie wuchs mit zwei älteren Brüdern und einer jüngeren Schwester in einem katholischen Elternhaus auf, in dem sie schon wichtige Grundlagen des Glaubens kennenlernte. Ihre persönliche Beziehung zu Gott reifte im Kontakt mit der "Jugend 2000" in Augsburg. Von nun an sollte der Glaube ihr Leben prägen, und sie wollte ihn auch mit anderen teilen.

Durch Exerzitien im Auerbacher Kloster kam sie in Kontakt mit den Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Nach mehrmaligen Besuchen in Auerbach und einem längeren Reifungsprozess gewann sie die innere Gewissheit: "Hier gehöre ich hin. Ich will mich Gott ganz schenken." Nach ihrem Umzug nach Auerbach arbeitete sie als Teilzeitkraft in der örtlichen Zahnarztpraxis Ixmann.

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