Brand im Cabriosol: Kämmerer spricht von "Katastrophe"
23.10.2018, 17:49 UhrRund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr über Technisches Hilfswerk bis Rettungsdienst waren seit Montagnachmittag vor Ort, als bei einem Betriebsaggregat zur Kühlung im Eisstadion Ammoniak ausgetreten war. Die undichte Stelle im Aggregat wurde be- und entlüftet. Gegen 18.40 Uhr musste der Einsatz umorganisiert werden, berichtet Schreck, denn die Brandmeldeanlage signalisierte ein Feuer in der Sauna. "Wir mussten die Einsatzkräfte umpolen und verlagern", so der Kreisbrandrat.
Die Löscharbeiten seien wegen der enormen Hitzeentwicklung eine enorme Herausforderung gewesen. "Der Raum war sehr schwer zugänglich, und wir haben uns Öffnungen geschaffen, um ihn dann mit Schaum zu fluten", sagt Schreck. Gegen Mitternacht habe man das Feuer im Griff gehabt, aber bis in die frühen Morgenstunden immer wieder wegen ätherischer Öle nachlöschen müssen. Es habe immer wieder die Gefahr der Fortentwicklung des Brandes auf andere Gebäudeteile bestanden.
"Aber es hat keine Zwischenfälle gegeben", sagt Schreck und ist erleichtert, dass alles gut geklappt hat. "Die Rettungskräfte haben umsichtig und nach den Einsatzvorgaben gehandelt, aus dem Vollen geschöpft", lobt er. Man habe sich seit Jahren auf solche Fälle mit Wechselladertechnik, Rüstwagen und Logistik vorbereitet. Das sei nun zum Tragen gekommen. Zur Überwachung der Raumaufteilung sowie zum Aufspüren von Glutnestern war in der Nacht auch eine Drohne im Einsatz.
Ob er zufrieden mit seinen Wehren ist? "Eine super Truppe", lobt Schreck. Großes Lob gibt es auch von zweitem Bürgermeister Wolfgang Nierhoff, der durchgehend vor Ort war und Uwe Raab vertritt, der auf einer Dienstreise ist. "Es war ein top eingespieltes Team, vor dem man seinen Hut ziehen muss", sagt er. Die Stadt danke ausdrücklich allen Einsatzkräften für ihre große ehrenamtliche Leistung.
"Mir war es wichtig, da zu sein, als Stadt Präsenz zu zeigen, zu vermitteln: ,Wir unterstützen euch’", erklärt Nierhoff. Grundsätzlich sei man mit einem blauen Auge davon gekommen. Das betont auch Sebastian Poppek, als GMF-Projektleiter verantwortlich für das Cabriosol und das Eisstadion. Zur Ursache des Brandes und ob beide Fälle miteinander zu tun haben sowie über die Schadenshöhe könne er noch keine Aussage machen.
Der Einsatzort sei gesperrt und werde jetzt der Polizei zur Ursachenermittlung übergeben. Neben der Sauna sei der Umkleidebereich in Mitleidenschaft gezogen worden. Unter den Verletzten seien drei Besucher, zwei Feuerwehrleute sowie zwei Angestellte gewesen, die unter Atembeschwerden gelitten hätten, aber nicht stationär behandelt werden mussten. Insgesamt waren bei Austritt des Ammoniaks 35 Besucher im Bad gewesen.
Als Riesenglück bezeichnete es Kämmerer Wolfgang Hempfling, der im Rathaus zuständig für den Freizeitpark ist, dass bei Brandausbruch keiner mehr evakuiert werden musste und es "nur" zu Sachschaden kam. "Trotzdem ist es eine Katastrophe. Wir müssen nun sehen, was die Versicherung übernimmt", sagt er. Das werde sicher dauern und bringe alles durcheinander. Über die Einsatzkräfte sagte er: "Sie haben eine wunderbare Arbeit geleistet."
Nur schlafen
Kommandant Zahn ist am Dienstag nur noch müde und erleichtert: "Es wäre schlimm, wenn ich meine Leute nicht vollzählig vom Einsatz zurückbringen würde." Er fährt zurück zum Gerätehaus und zu restlichen Aufräumarbeiten und will dann ins Bett gehen. Auch Kreisbrandrat Schreck muss nach dem langen Einsatz erst mal schlafen.
Das Cabriosol bleibt erst mal bis zum kommenden Freitag, das Eisstadion bis auf Weiteres geschlossen. Auch der Eishockey-Spielbetrieb ist betroffen.