Creußen erhält viel Geld für seine Kläranlage

26.11.2016, 15:30 Uhr
Creußen erhält viel Geld für seine Kläranlage

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Bürgermeister Martin Dannhäußer und Matthias Kraft vom Planungsbüro Baurconsult in Pegnitz sind stolz auf die großzügige Förderung. „Das ist ein Leuchtturmprojekt, eine Lösung für die Zukunft im ländlichen Raum“, sagt Dannhäußer. Und Kraft würden noch zehn bis zwölf Kommunen im Landkreis einfallen, wo das System denkbar wäre.

Bei der Kläranlage in Lindenhardt läuft 2020 die wasserrechtliche Erlaubnis aus. „Der Vorfluter ist extrem schwach und bei einem Mischsystem wären außerdem die Investitionskosten sehr hoch“, erklärt Kraft. Also habe man die Idee gehabt, ein System zu schaffen, das Kosten einspart und zum Gewässerschutz beiträgt: Kaum verschmutztes Oberflächenwasser bleibt vor Ort, nur das reinigungsbedürftige Abwasser wird abgeleitet.

Eine neue Anlage anstelle der alten zu bauen würde zu viel technologischen Aufwand und damit Kosten erfordern, also wäre es besser, an eines der bestehenden Systeme anzuschließen. Zur Auswahl stehen in diesem Fall Leups oder Schnabelwaid mit anschließender Ableitung nach Pegnitz. Oder nach Schwürz, von wo es nach Bayreuth ginge. Kraft hält die Pegnitzer Lösung für am besten, entschieden ist aber noch nichts. Auf diese Art wären die Betriebskosten am günstigsten.

Insgesamt Zwei Millionen

Die Gesamtkosten würden bei rund zwei Millionen Euro liegen, Baubeginn wäre Ende nächsten Jahres, Fertigstellung ein bis zwei Jahre später. Um die wasserrechtliche Erlaubnis zu erhalten, wäre als erstes eine Kanalsanierung notwendig. Dafür laufen jetzt schon die Planungen an.

Das Rohr-in-Rohr-System sieht dann vor, dass in die bestehende Rohrleitung ein doppeltes Rohr für Oberflächen- und Abwasser gelegt wird. Die Neuerung besteht darin, dass eine getrennte Ableitung der Abwasserströme in einem vorhanden Mischwasserkanal erfolgt. Es ist kein Neubau einer zweiten Leitung notwendig. Der vorhandene Kanal wird durch den Einbau der Doppelleitung sogar saniert. Geprüft werden müsse dann, wer an dieses System angeschlossen werden kann.

Ein vergleichbares System gibt es bislang nicht, es ist das erste in Bayern. „Das Oberflächenwasser bleibt in der Region“, hebt der Planer Matthias Kraft den ökologischen Faktor des Systems hervor..

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