Gestricktes Pferd und Häkelmütze für Neuß
03.02.2014, 00:00 Uhr
Beim Inthronisationsball blieb zwar eine Reihe von Stühlen leer, dafür aber hatten die Narren ein gut gelauntes Publikum, dem sie zwei pfiffige neue Prinzenpaare präsentierten: Marina und Markus Wächter sowie das Kinderprinzenpaar Lotte Wittmann und Timo Kürzdörfer.
Und die neue Sitzungspräsidentin Elli Schübel hatte den ausschließlich männlichen Elferrat bestens im Griff, ließ sich durch gelegentliche Wortgefechte mit Vorgänger Werner Müller nicht aus der Ruhe bringen: „Eine Frau ein Wort, ein Mann ein Wörterbuch“.
Marina I. und Markus I. betraten Saxofon spielend den Kolpingsaal. So etwas gab es bei der Stadtgarde mit Sicherheit noch nicht. So sicher wie sie ihre Instrumente spielten, verkündeten sie auch die närrischen Gesetze. Bei der Überlegung, ob man sich die Politik „vorknöpfen“ oder sich über Dauerbaustellen Gedanken machen soll, sei man zu den Entschluss gekommen, sich dem Stadtjubiläum zu widmen, heißt: „700 Jahre Stadt Auerbach ist gleich 700 Jahre Sanierung“.
Marina und Markus Wächter hießen das Publikum in der „neuen Stadtpfarrkirche“ willkommen. Aufgrund der Sanierung der ursprünglichen Pfarrkirche sei das Kolpinghaus über Weihnachten heilig gesprochen worden. „Päpstin Elli und ihre elf Ministranten werden in der närrischen Zeit die Gottesdienste abhalten“.
Das Prinzenpaar deckte unter anderem einen „Riesenskandal“ auf: Ein Michelfelder Zahnarzt habe einen Vertrag mit der Pflasterfirma, die in der Innenstadt tätig war. Diese habe die Pflastersteine unterschiedlich hoch verlegt, damit sich bei einer Fahrt mit dem Auto durch die Stadt sämtliche Zähne lockern und Plomben herausfallen. Die Geschwindigkeit sei deshalb auf 20 Kilometer beschränkt, damit der Beifahrer während der Fahrt Zähne und Plomben problemlos aufsammeln könne.
Das Rathaus werde jedes Jahr neu gestrichen, weil sich herausgestellt habe, dass Schweinchenrosa die allgemeine Stimmung der Bürger beträchtlich verbessert. Damit das auch bei den Rathausmitarbeitern hilft ist, werden Innenräume auch rosa gestrichen.
So wie die Sparkasse den Ochsen, werde nun auch die Raiffeisenbank eine Statue spendieren. Vor dem Geschäft von Margarete Fuchs soll ein Denkmal von Bürgermeister Joachim Neuß entstehen. Er soll dabei auf einem gestrickten Pferd sitzen mit einer gehäkelten Mütze auf dem Kopf und mit einem gestrickten Lasso in der Hand. Hebe man den Schwanz des Pferdes erscheine ein Münzeinwurf. Beim Einwurf einer Centmünze beginne „Jochen wie wild mit dem Lasso zu kreisen und während des Wahlkampfes eine bekannte Melodie zu singen: Uwe hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer – wir streiten um die Wette ohne Maß und Ziel“.
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