Grötsch will in Königstein Bürgermeister werden
03.05.2019, 18:49 UhrVorsitzende Doris Lehnerer ließ 2018 ab April Revue passieren. Das Backofenfest, das Ferienprogramm mit Pizzabacken für Kinder und die Weihnachtsfeier standen auf dem Programm. Der Neujahrsempfang 2019 im Steinstadl mit dem Europa-Ausschuss-Chef der Freien Wähler Tobias Gotthardt war ein Erfolg.
Man besuchte das Europaparlament in Straßburg, den Politischen Gillamoos in Abensberg, Flossenbürg und Mödlareuth. Zudem standen die Teilnahme am Bundes- und Landesparteitag sowie an der Landesmitgliederversammlung der FW in Regensburg auf dem Programm.
Bewährte Programmpunkte wie das Backofenfest oder das Ferienprogramm für Kinder wird es auch wieder 2019 geben. Gillamoos und der Landesparteitag sind auch fest eingeplant. Der Schwerpunkt der politischen Arbeit wird auf den Kommunalwahlen liegen.
Als Fraktionssprecherin berichtete Lehnerer über zahlreiche Projekte, die meist in konstruktiver Zusammenarbeit mit den CSU-Kollegen im Marktrat verwirklicht wurden. Verschiedene Vorhaben wurden in Ausschusssitzungen vorbereitet. In Sachen interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hirschbach wurde der Bauhof der Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein besichtigt.
Kreisvorsitzender Albert Geitner lobte die Königsteiner als einen "tollen und engagierten Ortsverein". Als Mitglied des Bau- und Planungsausschusses des Kreistages bedauerte er, dass die Straße zwischen Edelsfeld und Fichtenhof ohne begleitenden Radweg gebaut werden musste, der tourismusfördernd gewesen wäre.
Der scheiterte am Nein einiger Grundeigentümer. Trotz der fünf Millionen Euro, die der Landkreis fast jedes Jahr für den Verlustausgleich seiner Krankenhäuser stemmen muss, wollen sich die Freien Wähler für den Erhalt der Krankenhäuser in Sulzbach und Auerbach einsetzen.
Als neugewählter stellvertretender Landesvorsitzender richtete Hans Martin Grötsch die Grüße des Landesvorstandes aus. Auf die erfolgreiche Arbeit des Königsteiner Ortsverbandes werde er im Landesvorstand immer öfter angesprochen, worauf er natürlich stolz sei. In Hinblick auf die Kommunalwahlen 2020 forderte er seine Königsteiner auf, eine klare Position für die Freien Wähler zu beziehen.
Bevor Hans Martin Grötsch unter großem Beifall seiner Parteifreunde seine Bewerbung als Bürgermeisterkandidat für die Freien Wähler bekannt gab, las Doris Lehnerer noch den Text "Das Wunschbild eines Bürgermeisters" vor. In dem heißt es unter anderem: "Ein Bürgermeister soll allwissend, allgegenwärtig wie der Heilige Geist sein; er soll bei der Arbeit der Erste und bei der Freizeit der Letzte sein."
Diesen Text kenne er sehr wohl, sagte Martin Grötsch. Deshalb habe er sich auch schon seit zwei Jahren darüber Gedanken gemacht, ob er überhaupt das Amt des Bürgermeisters bewältigen könne und dafür kandidieren solle. Königstein sei seine Heimat, das habe letztlich den Ausschlag gegeben; die Weiterentwicklung dieses Ortes sei ihm eine Herzensangelegenheit.
Trotzdem habe er eine Bedingung: Das Bürgermeisteramt mit allen Konsequenzen könne er als ehrenamtlicher Bürgermeister nicht ausführen. Das würde nämlich bedeuten, er müsste weiterhin zu 50 Prozent seinen Dienst bei der Bundeswehr versehen. Dies würde einfach zu einer zu großen Arbeitsbelastung führen. Deshalb könne er nur als hauptamtlicher Bürgermeister zur Verfügung stehen. Dazu müsste der derzeitige Gemeinderat durch Satzung festlegen, dass der neue Bürgermeister ein Beamter auf Zeit sein soll.
Antrag in nächster Sitzung
Einen entsprechenden Antrag werde die Fraktion in der nächsten Sitzung vorlegen, erklärte Lehnerer. Im Wahlkampf, verkündete sie in Übereinstimmung mit Grötsch, werde man mit den Bürgern dann offen und transparent über diese Zusammenhänge diskutieren.
Die Frage nach einem Plan B, wenn im Gemeinderat die notwendige Satzung nicht beschlossen werde, trübte ein wenig die Freude über die Kandidatur Grötschs. Das Hindernis könne entweder ein Rats- oder Bürgerbegehren beseitigen, sagte Grötsch. Das Bürgerbegehren müssten Königsteiner beantragen und dafür mindestens zehn Prozent Unterstützungsunterschriften der Wahlberechtigten – gut 110 – sammeln. Dieses Verfahren halte er, so Martin Grötsch, für einen guten Weg, denn hier hätten in dieser Sache die Bürger das letzte Wort.
Trotz dieser Diskussionen betonte Grötsch, beschließe die noch ausstehende Delegiertenversammlung letztendlich über seine Bewerbung. Einstimmig beschloss die Jahreshauptversammlung am Ende, den Antrag auf Erlass einer erforderlichen Satzung dem Marktrat noch im Mai vorzulegen. Dies kann durchaus als Indiz dafür gewertet werden, dass Hans Martin Grötsch als Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahlen 2020 nominiert wird.
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