Teure Fahrt durch Rettungsgasse
Unfallserie bei Starkregen auf A9 bei Pegnitz: Autos ging im Stau der Strom aus
28.05.2022, 08:26 UhrZunächst prallte ein 22-jähriger Grieche aus München mit dem Renault eines Freundes bei Plech auf der mittleren Fahrspur auf einen schon länger dort fahrenden Lastwagen. Sein Personenwagen kam ins Schleudern, überschlug sich und knallte schließlich gegen die Gleitwände und Leitplanken. Der Fahrer kam leicht verletzt ins Krankenhaus. Alle drei Fahrstreifen waren mit Fahrzeugteilen übersäht. Ausgelaufene Betriebsstoffe machten die Fahrbahn für den folgenden Verkehr zur Gefahr. Die Autobahn wurde für etwa zwei Stunden gesperrt.
Das Unfallfahrzeug war mit mangelhaften Reifen ausgestattet und nicht mehr haftpflichtversichert. Der Sachschaden wird zunächst auf 12.000 Euro geschätzt; die Kosten für die zahlreich eingesetzten Feuerwehren und das THW aus dem Raum Pegnitz bis Schnaittach sind noch nicht bekannt.
Ein anderer Verkehrsteilnehmer aus München hatte es besonders eilig. Er bezahlte mit 240 Euro Geldstrafe, zwei Punkten in der Verkehrssünderkartei sowie einem Monat Fahrverbot, dass er die Rettungsgasse nutzte, um so einen besseren Blick auf die Unfallstelle zu haben.
Weiterhin sind mindestens drei Fahrzeuge im Stau auf dem linken Fahrstreifen unter anderem wegen Strommangels liegen geblieben. Diese wurden von technischen Hilfeleistern und den Feuerwehren von der Autobahn geschafft.
Ein weiteres Fahrzeug mit Bonner Zulassung, besetzt mit einem 52-jährigen Griechen aus München als Fahrzeugführer und dessen Familie, hatte den Stau bei Plech bereits erfolgreich über Schnaittach umfahren, um dann auf der Trockauer Brücke ab 16.30 Uhr im nächsten Stau ganz vorne zu stehen. Der Fahrer hatte auf der linken Spur bei regennasser Fahrbahn mehrere Autos überholt, kam aufgrund von Aquaplaning ins Schleudern und prallte gegen die linke Seite eines Lkw.
Alle Airbags lösten aus
Alle Airbags seines BMW lösten aus. Der Fahrer wurde leicht verletzt, die Beifahrerin und das Kind blieben unverletzt. Auch hier musste die A9 für eine Stunde bis zum Verladen des Pkw zunächst ganz und später teilweise gesperrt werden. Der Sachschaden wird auf 25.000 Euro geschätzt.
Die eingesetzten Feuerwehren aus Pegnitz und Trockau sowie das THW aus Pegnitz sorgten zusammen mit dem Rettungsdienst für die Absicherung der Einsatzkräfte sowie die Bergung und Versorgung der Verunfallten. Der sich stauende Verkehr nahm die Umleitung über Pegnitz.