Gemeinsame "Thurnauer Erklärung"

Reiche Vergangenheit: Metropolregion plant, das Erbe der Industrie stärker zu nutzen

Christina Merkel

Hochschule & Wissenschaft

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18.10.2022, 14:55 Uhr
Das Nürnberger Museum Industriekultur ist einer der Projektpartner.

© Michael Matejka Das Nürnberger Museum Industriekultur ist einer der Projektpartner.

Spielzeug, Schreibmaschinen, Schuhe. Motorräder, Porzellan und Glas. Die Liste der erfolgreichen Industriezweige in der Metropolregion ist lang. An ihre Geschichte wollen Museen und Universitäten künftig gemeinsam erinnern. Das haben sie nun in der "Thurnauer Erklärung" bekräftigt.

„Nordbayern hat eine lange und reiche industrielle Vergangenheit, bestehend aus Branchen, die einem starken Wandel unterworfen sind", sagt Martin Ott. Der Professor und Direktor des Instituts für Fränkische Landesgeschichte (IFLG) hat das Vorhaben "Industriekulturregion" mit initiiert. In einem Netzwerk soll die Industriegeschichte deshalb stärker als bisher erforscht, sichtbar gemacht und vermittelt werden.

Mit dabei sind die Universitäten Bayreuth und Bamberg, an denen das IFLG angesiedelt ist, außerdem das Museum Industriekultur Nürnberg, das Industriemuseum Lauf und das Porzellanikon in Selb und Hohenberg an der Eger.

Sie haben sich für die Bewerbung Nürnbergs als europäische Kulturhauptstadt 2025 zusammengefunden und wollen nun auch ohne Titel weiter kooperieren. "Die Entwicklungen und das industriekulturelle Erbe sind bislang nur punktuell in einer regionalen oder lokalen Erinnerungskultur verankert und aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausreichend erforscht", sagt Ott.

Zusammen soll es besser gehen. Die Projektpartner wollen bestehende Angebote vernetzen und neue entwickeln, um die Geschichte der Industrieregion Nordbayern für mehr Menschen erlebbar zu machen. Sie erhoffen sich davon, sowohl Forschung als auch Tourismus weiter anzukurbeln.

„Industriekultur ist heute selten präsent, aber hier gab es einst blühende Metallverarbeitung und Maschinenbau, elektrotechnische und chemische Industrie, Textil-, Porzellan- und Glasindustrie, Bergbau, Stahlverhüttung, Brauereiwesen, Spielzeug- und Schuhindustrie“, zählt die Leiterin des Industriemuseums in Lauf, Christiane Müller, auf und erklärt: „Das prägt eine Region, muss aber lebendig gehalten werden.“

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