Prozess dauert noch an

Rettung noch nicht geglückt: Diese zwei Restaurants in Nürnberg haben nun geschlossen

Andrea Munkert

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1.8.2024, 18:19 Uhr
In Nürnberg kämpfen zwei gastronomische Betriebe um ihre weitere Existenz. Der Insolvenzverwalter sucht nach einem neuen Kapitalanleger - und inzwischen auch nach Nachfolgern. Doch nach dem Stichtag sind "Tinto" und "Brasserie Sebald" geschlossen.

© Michael Matejka In Nürnberg kämpfen zwei gastronomische Betriebe um ihre weitere Existenz. Der Insolvenzverwalter sucht nach einem neuen Kapitalanleger - und inzwischen auch nach Nachfolgern. Doch nach dem Stichtag sind "Tinto" und "Brasserie Sebald" geschlossen.

Lange wurde in beiden gastronomischen Betrieben, dem "Tinto" am DB Museum in Nürnberg und der "Brasserie Simone" am Europaplatz in Nürnberg gebibbert. Denn Anfang/Mitte Juli 2024 wurde bekannt, dass die beiden Betriebe, die zur "Tinto GmbH" gehören, dringend auf der Suche nach einem neuen Investor sind. Die Betriebe waren in finanzielle Schieflage geraten - wie es in der Gastronomie zuletzt häufiger der Fall war. Die Gründe sind mannigfaltig und reichen unter anderem von gestiegenen Kosten im Lebensmitteleinkauf bis hin zu der Nachzahlung der Corona-Soforthilfe oder auch den höheren Energiepreisen.

Am Montag, 8. Juli, war die Angelegenheit publik geworden. Offiziell hatte Daniel Barth von der Pluta Rechtsanwalts GmbH die Investorensuche für die Tinto GmbH gestartet. Einer Mitteilung zufolge habe das Amtsgericht Nürnberg mit Beschluss vom 25. Juni 2024 das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft angeordnet und den Rechtsanwalt zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Danach war auch klar: Für die französisch angehauchte "Brasserie Simone" wird auch ein Nachfolger gesucht, der den Betrieb übernehmen wolle. Auch für das Restaurant Tinto wird nicht nur ein Investor, sondern angesichts der drängenden Zeit auch eine Nachfolge gesucht. Allerdings gebe es hier besondere Umstände ob der Tatsache, dass das Tapas-Restaurant an das Deutsche Bahn-Museum angedockt ist, so Rühl.

Der Stichtag 31. Juli, der zum Schicksalstag wird, rückte rasant näher - ohne, dass sich ein Geldgeber gefunden hätte. Oder ein Nachfolger, der auch die komplette Brasserie hätte übernehmen wollen. Am Mittwoch, 31. Juli, erklärte Jaqueline Rühl, Assistenz der Geschäftsführung, auf Nachfrage unserer Redaktion: "Leider hat sich bis heute nichts getan. Wir versuchen aber weiterhin eine Lösung zu finden."

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Insolvenzverwalter weiter in Gesprächen

Auf Nachfrage beim Insolvenzverwalter erfährt die Redaktion am 1. August: "Das Amtsgericht Nürnberg ordnete mit heutigem Beschluss das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Tinto GmbH an und bestellte Rechtsanwalt Daniel Barth von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter. Er war zuvor bereits als vorläufiger Verwalter tätig." Der Sanierungsexperte habe sich in den vergangenen Wochen einen Überblick über die finanzielle Situation verschafft und habe mit Geschäftspartnern gesprochen. Außerdem startete das Team, in dem unter anderem Anwältin Jacqueline Tilberis unterstütze, die Investorensuche für das Restaurant TINTO und die Brasserie Simone - die zum Stichtag Ende Juli erfolglos blieb.

Dieser Prozess dauert derzeit noch an, heißt es weiter von Daniel Barth. "Wir sind aktuell noch in Gesprächen mit potenziellen Interessenten. Wir sind hier bereits weit fortgeschritten, es gilt aber noch wichtige Punkte zu klären", erklärt er. Ein Abschluss sei derzeit noch nicht absehbar. Aus diesem Grund müssen die beiden Lokalitäten daher Ende Juli schließen. "Den Mitarbeitern muss fristgerecht gekündigt werden. Der Insolvenzverwalter bedauert dies für die motivierten Mitarbeiter sehr. Einige Mitarbeiter haben bereits neue Anstellungen in Aussicht", so heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt sind in beiden Betrieben 22 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von der Insolvenz betroffen.

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