Keine Festivals wegen Corona? Events wären "Leichtsinn"

31.3.2020, 10:43 Uhr
Keine Festivals wegen Corona? Events wären

© Foto: Hans von Draminski

In diesem Jahr ist durch die Corona-Pandemie alles anders – und ein Mittelständler wie das Nürnberger "Concertbüro Franken", das hinter nicht wenigen Festivals und Konzertereignissen im Großraum steckt, muss umso mehr um seine Existenz bangen, je länger Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverbot dauern. "Bei uns herrscht gerade völliger Stillstand", konstatiert Guido Glöckler grimmig, der beim "Concertbüro Franken" für die großen Sommer-Open-Airs auch im Landkreis Roth verantwortlich ist.

Konzerte verschoben

Wer sich auf einer der Concertbüro-eigenen Internet-Seiten umschaut (www.franken-festivals.de; www.concertbuero-franken.de), stellt fest, dass eine ganze Reihe der Konzerte, die in Mai und Juni im Nürnberger Serenadenhof, im Gutmann am Dutzendteich oder im Z-Bau stattgefunden hätten, in den Spätsommer oder Herbst verschoben sind. Die Karten behalten ihre Gültigkeit, es sei denn, dass eine Verschiebung nicht möglich war. Die Festivals stehen dagegen zumindest vorerst noch als "stattfindend" im Netz.

"Wir beobachten die Situation, wie das alle anderen auch tun, aber es bleibt Kaffeesatz-Leserei", sagt Guido Glöckler und fügt ganz ehrlich hinzu: "Aus jetziger Sicht erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Großereignisse wie der ,Feuertanz’ normal stattfinden können."

Um die Angestellten des "Concertbüro Franken" bezahlen zu können, wäre man derzeit schon froh, wenn wenigstens der Betrieb im Serenadenhof mit seinen "nur" 800 Sitzplätzen wieder aufgenommen werden könnte. Mit einer Genehmigung für ein Massenevent wie die "Lieder am See" rechnet Guido Glöckler dagegen "eher nicht", wie er zugibt. Würden sich doch hier Tausende auf engstem Raum drängen, was selbst nach überstandener Corona-Krise eher in die Kategorie "Leichtsinn" falle.


Konzerte und Kabarett: Kulturtermine auf später verschoben.


Guido Glöckler erwartet, dass Corona "eine Zäsur für die gesamte Konzert-Branche" sein wird und dass es relativ lange dauern wird, bis sich vor allem kleinere Veranstalter davon erholt haben. Von der "Kundschaft" ganz zu schweigen: "Konzerte und Festivals sind Luxusgüter, an denen man zuerst spart", weiß Glöckler und erinnert an die ungezählten in ihrer Existenz bedrohten freien Kulturschaffenden.

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