Rettungsdienst kommt wegen Sportverletzung und findet Cannabisplantage in Hilpoltsteiner Sandgrube

Überraschungsmoment

Rettungsdienst kommt wegen Sportverletzung und findet Cannabisplantage in Hilpoltsteiner Sandgrube

Von vnp 06.10.2023, 13:14 Uhr

Bei einer Sandgrube rund um Hilpoltstein haben drei Männer eine Cannabis-Plantage aufgezogen.

Hilpoltstein - Von wegen beim Sport verletzt: Ein Mann ruft den Notruf, weil sich ein Freund den Fuß gebrochen hat. Die Rettungskräfte finden nicht nur den Verletzten in der Sandgrube bei Hilpoltstein. Die Freunde in Gärtnerkluft betrieben ein blühendes Geschäft.

Erst kommt der Rettungswagen - und dann der Polizeiwagen: Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind am Dienstagnachmittag sowohl Rettungskräfte als auch die Polizei gerufen worden. Gegen 17.30 Uhr teilte ein Mann telefonisch über den Notruf mit, dass er Hilfe benötige. Er befände sich in einer Sandgrube in der Nähe von Hilpoltstein mit zwei weiteren Personen, um dort Parcours-Sport zu betreiben. Einer seiner Freunde habe sich dabei offenbar den Fuß gebrochen.

Neben den alarmierten Einsatzkräften des Rettungsdienstes fuhr laut Polizeibericht auch eine Streifenbesatzung der Inspektion Hilpoltstein zur Unglücksstelle, um Erste Hilfe zu leisten. Dort fanden die Beamten einen 34-Jährigen, der sich am Bein verletzt hatte. Zwei Begleiter im Alter von 33 und 34 Jahren waren ebenso da.

Mit Gartenschere und Taschenmesser

Während der Versorgung des Mannes stellten die Beamten fest, dass es stark nach Marihuana roch. Die drei Männer trugen auch keine Sportkleidung, sondern teils Gärtnerbekleidung. Sie hatten eine Gartenschere und ein Taschenmesser dabei.

So suchten die Beamten die Umgebung ab und fanden mehrere Tüten frisch geerntete Cannabispflanzen sowie die dazu gehörige Plantage. Da der dringende Verdacht bestand, dass sich die Männer nicht zum Sport, sondern zur Cannabisernte trafen, ordnete die Staatsanwaltschaft die Durchsuchung der Wohnungen der drei Männer an.

Die Schwabacher Kriminalpolizei fand bei den drei Männern zu Hause fünf weitere Cannabis-Plantagen, die sich zum Teil in den Wohnungen und zum Teil im Garten befanden. Insgesamt stellte das zuständige Fachkommissariat gut 75 Kilogramm Cannabispflanzen sicher.

In der Wohnung des verletzten 34-Jährigen fanden die Ermittler außerdem eine Vielzahl von Chemikalien und Schwarzpulver, das er offensichtlich für pyrotechnische Gegenstände (u.a. Rauchtöpfe) brauchte. Das Trio muss sich nun unter anderem wegen mehrerer Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

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