Rother Stadthalle wird bis März 2018 abgerissen

25.10.2017, 15:23 Uhr
Rother Stadthalle wird bis März 2018 abgerissen

© Detlef Gsänger

Der heftige Regen am jüngsten Kirchweihfreitag offenbarte die ganze Misere. Die Halle, die einst andernorts als Reithalle diente und später von der Stadt Roth für Veranstaltungen erworben worden war und seit den 1930er Jahren auf dem Rother Festplatz steht, wurde über die Kirchweihtage zunächst für eine Benutzung nicht frei gegeben, obwohl es den Besuchern in die Gläser regnete. Die Türen blieben wegen unzureichendem Brandschutz zu, bei der verregneten Eröffnung wurde schließlich dann doch bis zu einer gewissen Besuchergrenze Einlass gewährt.

Eigentlich fasst der 820 Quadratmeter große Saal der Stadthalle rund 1000 Personen; stehen nicht nur Stühle, sondern auch Tische, gibt es noch 600 Plätze. Zuletzt gab es eine absolute Begrenzung von 400 Personen. Lag die Besucherzahl über 200 Personen, mussten sehr hohe Auflagen erfüllt werden. Aufgrund der immer höheren Anforderungen bezüglich des Brandschutzes sowie zahlreicher gravierender Baumängel ist die Verwaltung schließlich zu dem Schluss gekommen, dass ein sicherer Betrieb der Stadthalle nicht mehr gewährleistet werden kann. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde zudem eine Generalsanierung abgelehnt.

Leoni-Gelände oder Passage?

Bis eine Entscheidung feststeht, ob ein Neubau erstellt wird, wenn ja, wann und an welcher Stelle, wird ein Zelt für die großen Veranstaltungen im Jahreslauf aufgestellt. Als mögliche neue Standorte für einen Neubau wurden zuletzt auch das Leoni-Gelände in der Innenstadt sowie die Nutzung eines Teils der Valentin-Passage genannt.

Welche Handlungsoption jedoch gewählt wird, war im Stadtrat noch nicht Thema. Es ging lediglich darum, den Abriss zu beschließen. Die vorgenannten Argumente überzeugten schließlich auch die SPD. "Wir geben mit dem Abbruch der Halle aber ein Stück Stadthistorie frei", sagte Sven Ehrhardt. Allerdings deutete er für seine Fraktion unmissverständlich an, dass der Festplatz als Standort für eine Stadthalle "beibehalten werden muss". Deshalb sei eine Untersuchung anderer Standorte für ihn und seine Fraktion nicht notwendig.

Wer wird Wirt?

CSU-Fraktionssprecher Daniel Matulla bat dennoch, die Standortanalysen vor einer endgültigen Entscheidung erst einmal abzuwarten. Mit dem Kompromiss "Zelt" könne er leben. Und auch Jutta Scheffler (Grüne) und Karl Schnitzlein (Freie Wähler) meinten: "Mit einer Standortanalyse vergeben wir uns nichts".

Falko Fabianek (Freie Wähler) bat die Stadt ferner, man möge sich doch zeitnah um einen Festwirt kümmern. Jochen Gürtler (CSU) wollte in Erfahrung gebracht haben, dass sich der Gmünder Festwirt ein Betreiben eines Festzeltes in Roth vorstellen könne. "Mit welchem Bier?", wollte Robert Gattenlöhner (Frankenpartei) wissen.

Soweit wollte Bürgermeister Ralph Edelhäußer jedoch noch nicht gehen und verwies auf mögliche Verträge, die "bei Gültigkeit auch nach einem Abriss eingehalten werden müssen."

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