Auto bleibt Verkehrsmittel Nummer Eins in Schwabach

13.6.2019, 05:58 Uhr
Auto bleibt Verkehrsmittel Nummer Eins in Schwabach

© Foto: Jürgen Karg

Die Studie, die von Stefanie Pauly aus dem Stadtplanungsamt vorgestellt wurde, hat schlagwortartig folgende Ergebnisse gebracht: Nach wie vor wird die Mobilität der Schwabacher Bevölkerung vom Auto geprägt, denn 65 Prozent aller Wege werden mit dem Pkw zurückgelegt, lediglich 17 Prozent zu Fuß, neun Prozent mit dem Fahrrad und ebenfalls neun Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

In Schwabach verfügen 83 Prozent der Haushalte über ein eigenes Auto, ein Viertel hat sogar mehr als eines. 18 Prozent der Haushalte besitzen kein Auto. 77 Prozent der Schwabacherinnen und Schwabacher nennen mindestens ein Fahrrad ihr eigen. Dabei liegt der Anteil von E-Bikes oder Pedelecs bei sechs Prozent.

Zumindest das gehört der Vergangenheit an: parkende Autos auf dem Marktplatz.

Zumindest das gehört der Vergangenheit an: parkende Autos auf dem Marktplatz. © Hans Streibel

Im Rahmen der Erhebung wurden nach einem Stichprobenverfahren rund 1060 Personen aus nahezu 490 ausgewählten Haushalten befragt. 59 Prozent aller Personen nutzen demnach ein Auto täglich oder fast täglich, 84 Prozent mindestens einmal pro Woche.

Ein Drittel der befragten Personen nutzen weder den öffentlichen Verkehr oder fahren mit dem Rad. Ebenfalls nahezu ein Drittel legt täglich mindestens einen Weg nur zu Fuß zurück, knapp zwei Drittel sind mindestens einmal pro Woche ausschließlich zu Fuß unterwegs.

Am schnellsten per Rad

Die Statistiker haben auch herausgefunden, dass die durchschnittliche Zahl der Wege bei den Schwabacherinnen und Schwabachern 3,3 pro Tag beträgt. Ein "mittlerer Weg" in der Stadt hat durchschnittlich eine Länge von vier Kilometern. Will man diese vier Kilometer zurücklegen, so dauert das mit dem Fahrrad zehn Minuten, zu Fuß und mit dem Auto 15 Minuten und mit öffentlichen Verkehrsmitteln immerhin 30 Minuten.

 

Der Anteil der Autonutzung in Schwabach liegt der Studie zufolge über dem Bundesdurchschnitt, über dem Landesdurchschnitt und über dem Durchschnitt von Städten in ähnlicher Größe wie Schwabach. Und eine weitere Schwabacher Eigenart: Weniger Wege als im Bundes- und Landesschnitt werden in der Goldschlägerstadt mit öffentlichem Nahverkehr, per Rad oder zu Fuß zurückgelegt. Und dennoch: Der Anteil des öffentlichen Personennahverkehrs in Schwabach liegt leicht über dem Durchschnitt von Städten ähnlicher Größenordnung.

"Zu viele Autos"

In der Aussprache bezeichnete es SPD-Stadtrat Martin Sauer als das traurigste bei der Erhebung, dass sich der hohe Anteil des motorisierten Individualverkehrs seit 1980 nicht geändert habe. Bürgermeister Dr. Thomas Donhauser merkte an: "Wir haben zu viele Autos in der Innenstadt und zu wenig Platz für Radfahrer."

Drastischer formulierte es Stadtrat Jürgen Lemke, Mitglied der SPD-Fraktion: "Die Altstadt erstickt an Autos." Zum Thema Radwege merkte CSU-Fraktionsvorsitzender Detlef Paul an, dass man natürlich mehr tun könne, "aber das müssen wir auch bei den nächsten Haushaltsberatungen beweisen".

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