Ayse Biyik erhält Bundesverdienstkreuz

31.03.2017, 15:07 Uhr
Ayse Biyik erhält Bundesverdienstkreuz

© Jürgen Karg

Die Auszeichnung war überreicht, lang anhaltender Beifall verklungen, als Ayse Biyiks Freundin Stefanie Schmauser Jenal im Goldenen Saal des Rathauses ans Mikrofon trat und eine sehr persönlich gehaltene Glückwunschbotschaft von Biyiks Tochter Ebru, die in den USA lebt, verlas. Verständlich, dass da ein Taschentuch hervorgeholt werden musste.

In den zurückliegenden 30 Jahren habe Ayse Biyik, deren Name auch untrennbar mit der Städtepartnerschaft Schwabachs mit dem türkischen Kemer verbunden ist, mit dem öffentlichen Wirken in Schwabach begonnen, würdigte Oberbürgermeister Thür-auf. Damals habe Ayse Biyik, die mittlerweile Schwabacherin durch und durch sei, die Gründung eines Ausländerbeirats angeregt, speziell, um die türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu unterstützen und ihnen Stimme und Ohr zu geben.

Kulturelle Aktivitäten aus dieser Zeit trügen auch heute noch Früchte, wie etwa der Kulturbasar. Ayse Biyik sei es nie darum gegangen, politische Forderungen zu stellen, sondern den Menschen zu helfen.

Frauencafé mit ins Leben gerufen

Lang war die Liste der Aktiviäten Ayse Biyiks, die Thürauf aufzählte. Sie sei in die städtische Frauenkommission eingetreten, habe sich im Frauenhaus vor allem um dort lebende Türkinnen gekümmert, 1989 das Internationale Frauencafé mit ins Leben gerufen, sei schließlich in den Stadtrat gewählt worden und habe sich in den Annalen Schwabachs verewigt, weil sie der Stadt ihre zweite Partnerschaft beschert habe.

"Der Orden des Bundespräsidenten stellt die höchste Anerkennung für Verdienste ums Gemeinwohl dar", unterstrich Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger (SPD). Sie hatte die Ehrung Ayse Biyiks angeregt. Diese habe sich mit beeindruckender Energie und ansteckender Begeisterung für Migrantinnen und Bürger Schwabachs eingesetzt. "Du hast ein großes Herz, Du bist ein Paradebeispiel für Integration und eine selbstbewusste Frau, die sich für die Allgemeinheit engagiert." Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Werner Sittauer, hob hervor, dass Biyik für die Fraktion Auge, Ohr und Sprachrohr für die türkischen Mitbürger und die Altstadt gewesen sei.

Der in Nürnberg residierende türkische Generalkonsul Yavuz Kül bezeichnete Ayse Biyik nicht nur als erfolgreiche Geschäftsfrau, sondern auch als vorbildlich für die türkische Community in der Stadt, was Bemühungen um gelingende Integration betreffe. Sie habe sich stets für Bürgerrechte engagiert und durch den Einsatz für die Städtepartnerschaft mit Kemer einen wichtigen Beitrag zum deutsch-türkischen Dialog geleistet. "Dafür sind wir Ihnen dankbar".

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