Für mehr Toleranz

Hakenkreuz von Fußball zerschossen: Das steckt hinter der Aktion eines Schwabacher Gymnasiums

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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6.5.2024, 20:48 Uhr
Die 9. Klasse des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums bei ihrer Choreo für den Jenö-Konrad-Cup.

© Fotografie Mauer/Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium Die 9. Klasse des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums bei ihrer Choreo für den Jenö-Konrad-Cup.

Die Siegerehrung der Siegerinnen und Sieger des Jenö Konrad-Cup 2021.

Die Siegerehrung der Siegerinnen und Sieger des Jenö Konrad-Cup 2021. © Sportfoto Zink / Daniel Marr via/imago images/Zink

Das Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach beteiligt sich in diesem Jahr erneut am Jenö-Konrad-Cup. Im Rahmen dessen hat die 9. Klasse eine Choreografie vorbereitet, die ein Hakenkreuz zeigt, welches durch einen Fußball zerschossen wird. Die Formation soll dann auch im Stadion des 1.FCN oder auf dem Platz gezeigt werden, wenn alle Schulen kostenlos ein Clubspiel besuchen dürfen, erklärt die Schule. Mit dem Projekt wollen die Teilnehmenden an den jüdischen Trainer Jenö Konrad sowie 142 jüdische Mitglieder des 1. FCN erinnern, welche zu Zeiten des Nationalsozialismus fliehen mussten oder ausgeschlossen wurden. Mehr als zehn Nürnberger Schulen nehmen teil.

Gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit

Mit dem Jenö-Konrad-Cup möchte der 1. FC Nürnberg zusammen mit Lehrerinnen und Lehrern eine Projektarbeit über "Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im Sport" an Nürnberger Schulen anstoßen. Ausgangspunkt dafür soll die Biografie des ehemaligen jüdischen 1. FCN Trainers Jenö Konrad sein, erklärt der Club. Dieser musste aufgrund antisemitischer Hetze im August 1932 aus Nürnberg fliehen und seine Mannschaft zurücklassen.

Seit 2018 bietet der 1. FC Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Maccabi Nürnberg das Projekt "Jenö Konrad Cup – Fußball trifft auf Geschichte" an. Die beiden Vereine wollen die Jahrgangsstufe 9 und 10 ansprechen, geschichtliches Wissen vermitteln und Werte, wie Respekt und Einsicht, transportieren, erklärt der 1. FC Nürnberg auf seiner Website. Dadurch baue man Vorurteile ab und setze ein starkes Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.

Neben einer Einarbeitung in das Thema durch die Vorstellung von Jenö Konrads Biografie, besuchen die Schülerinnen und Schüler die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg zum Vortrag und arbeiten an einer eigenen Projektarbeit. Nach Vorstellung dieser Arbeiten beim 1. FCN, folgt abschließend das gemeinsame Fußballturnier auf dem Vereinsgelände.

Eine Jury bestehend aus Kuratoriumsmitgliedern von "NÜRNBERG GEWINNT" und Vertreter von Maccabi Nürnberg, der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg und dem 1. FC Nürnberg bewertet die Projektarbeiten und kürt dann einen Sieger. Die Schülerinnen und Schüler der Siegerschule könnten zu einem Besuch in einer KZ-Gedenkstätte eingeladen werden und auf Wunsch einen Spieler des 1. FC Nürnbergs zu einer Autogrammstunde an der teilnehmenden Schule einladen. Darüber hinaus erhalten alle Schülerinnen und Schüler ein Projekt-Shirt und werden zu einem Heimspiel des 1. FC Nürnbergs eingeladen.