Hallenbad-Neubau in Schwabach: Das ist der Zeitplan

11.6.2019, 14:28 Uhr
Hallenbad-Neubau in Schwabach: Das ist der Zeitplan

© Foto: Fotodesign x-treme

In den vergangenen Monaten war es ein wenig ruhig geworden um ein viel diskutiertes Schwabacher Großprojekt. Jetzt aber kommt wieder Bewegung in die Sache. Wenn alles normal läuft, dann könnte die Stadt in vier Jahren, also 2023, ein neues Hallenbad auf dem Gelände des Parkbads präsentieren.

Wobei: Die Stadt ist nur noch mittelbar dabei. Nach der Entscheidung des Stadtrats vom Juli 2018, ein neues Hallenbad zu bauen, hat die Federführung inzwischen die Stadtbäder Schwabach GmbH übernommen. Die ist bereits seit vielen Jahren Eigentümerin des Freibades (Parkbad). Das alte Hallenbad aus den frühen 1970er-Jahren in der Bismarckstraße gehört dagegen nach wie vor der Stadt, die Stadtbäder GmbH hat hier "nur" die Betriebsführung. "Bei einem Neubau ist es aber naheliegend, dass nebeneinander liegende Frei- und Hallenbäder ganz in einer Hand liegen", sagt Winfried Klinger, Geschäftsführer der Städtischen Werke GmbH, unter deren Dach auch die Stadtbäder GmbH angesiedelt ist.

Ausschreibung vorbereiten

Klinger und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereiten aktuell die europaweiten Ausschreibungen für Architekturleistungen, Tragwerksplanung und technische Geräteausstattung vor. Experten rechnen mit einem Investitionsvolumen von mindestens zehn Millionen Euro. Allerdings winkt dem Bauherren ein erklecklicher Zuschuss durch den Freistaat Bayern und auch durch die Stadt Schwabach.

Denn: Konzipiert ist das Hallenbad wie schon der Vorgänger als Schulschwimmbad. Es wird ein 25-Meter-Becken und fünf Schwimmbahnen erhalten und darüber hinaus ein Lehrschwimmbecken (Länge 16,67 Meter). "Die Wasserfläche vergrößert sich im Vergleich zum jetzigen Hallenbad um rund 50 Prozent", sagt Klinger.

Mehr Bad bedeutet aber auch mehr Draufzahlgeschäft. Die Städtischen Werke sind ja so aufgestellt, dass sie Verluste in dem einen Bereich (Stadtbäder, Stadtverkehr) mit Gewinnen in anderen Bereichen (Stadtdienste, Energie) steuerlich gegenrechnen können. Unter dem Strich bleibt in der Regel ein kleiner Gewinn, von dem Teile an die Stadt ausgeschüttet werden. "Mit einem neuen Hallenbad wird das nicht mehr funktionieren", sagt Klinger. "Der Stadt beziehungsweise dem Stadtrat muss das klar sein", so der Geschäftsführer. Beim ersten Anlauf für ein neues Hallenbad 2012/13 war man in Berechnungen von jährlichen Verlusten von rund einer dreiviertel Million Euro ausgegangen. "Ich denke nicht, dass wir damals so falsch gelegen waren", betont Klinger.

Für mehrere Jahre gestoppt

Das Projekt Hallenbad-Neubau war dann allerdings aufgrund der damals schwierigen Haushaltslage der Stadt gestoppt worden. Auch die Idee, ein "interkommunales" Hallenbad in Rednitzhembach zu bauen, ließ sich nicht verwirklichen – zum Bedauern von Winfried Klinger. "Damit hätten wir ein Zeichen der Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen gesetzt."

Aber: Das gemeinsame Projekt wurde abgeblasen, Schwabach stieg schließlich wieder als Solist in die Bütt. Denn ein großer Schulstandort ohne Hallenbad – das ist für viele Stadträte unvorstellbar.

Bis der Neubau steht, dürften nicht zuletzt aufgrund der komplexen Ausschreibung noch vier Jahre ins Land gehen. Bis dorthin soll das alte Hallenbad an der Bismackstraße, das pro Saison von rund 30 000 Menschen besucht wird, am Laufen gehalten werden. "Für sein Alter ist es ganz gut in Schuss", findet Winfried Klinger, "aber die Technik stößt natürlich an ihre Grenzen". In diesem Winter musste es wegen Problemen an der Filteranlage vorübergehend geschlossen werden. "Das ist ärgerlich, aber die Gäste zeigen Verständnis, vor allem, wenn sie wissen, dass es bald ein neues Bad gibt", sagt Klinger.

Hallenbad-Neubau in Schwabach: Das ist der Zeitplan

© Archiv-Foto: Günther Wilhelm

Und was wird aus dem alten Bad?

Bleibt die Frage, was mit dem alten Hallenbad wird. Dafür zuständig ist nicht mehr die Stadtbäder GmbH, sondern die Stadt selbst. Eine kleine Arbeitsgruppe spielt derzeit verschiedene Alternativen durch. Die aktuell wahrscheinlichste: Dort, wo mindestens in den nächsten drei Wintern noch Schüler und andere Wasserratten planschen, entsteht durch Umbauten eine Sporthalle. Allerdings eher nicht geeignet für Ballsport, sondern eher für Tanz, Gymnastik oder Geräteturnen.

Die baulichen Voraussetzungen, das räumt Pressesprecher Jürgen Ramspeck ein, sind allerdings nicht ideal. "Auch bei einem Umbau müssen zunächst einmal Probleme mit der Belüftung und der Beleuchtung behoben werden."

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