Wenn der Corona-Impfstoff da ist: Wer kommt zuerst dran?

10.12.2020, 15:06 Uhr
Der Impfstoff soll bald da sein. Aber wer bekommt ihn zuerst?

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Der Impfstoff soll bald da sein. Aber wer bekommt ihn zuerst?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte für Schwabach am Mittwoch einen Wert von 256,2 (Vortag 244), im Landkreis Roth stieg er weiter leicht an auf 209,9 (201,2).

Unter anderem kamen sieben weitere positive Tests aus der Pflegeeinrichtung in Thalmässing (vier Bewohner, drei Pflegekräfte)  hinzu. Auch in der Hilpoltsteiner Awo-Einrichtung, in der es zunächst nur einen Infizierten gegeben hatte, haben sich mindestens zehn weitere Bewohner und eine Pflegekraft angesteckt.

Startklar am 15. Dezember, in der Theorie

Derweil kommen Schwabach wie der Landkreis Roth mit dem Aufbau ihrer Impfzentren voran. Ob sie wirklich, wie gefordert, am 15. Dezember startklar sind, ist aber nicht sicher. "Wir wären in der Lage, bis zu diesem Zeitpunkt einen Betrieb zu gewährleisten", sagte Schwabachs Pressesprecher Jürgen Ramspeck auf Anfrage vorsichtig.

Soll wohl heißen: Wenn der für Ende Dezember erhoffte Impfstoff überraschenderweise früher zugelassen und geliefert werden sollte, könnte man selbstverständlich impfen. Aber in der Realität ist nicht davon auszugehen, dass vor Weihnachten etwas passiert.

Wo fängt man an?

Was derzeit hinter den Kulissen allerdings passiert, ist eine "Priorisierung innerhalb der Priorisierung". Zunächst sollen bekanntlich die Hochrisikopatienten in Alten- und Pflegeheimen einen Impfstoff angeboten bekommen. Doch wahrscheinlich wird es so sein, dass auch innerhalb dieser nicht so großen Gruppe nicht jeder sofort zum Zuge kommt. Alleine in Schwabach gibt es neun Alten- und Pflegeheime, im Kreis Roth mehrere Dutzend. Welches Heim ist zuerst an der Reihe und welches muss möglicherweise noch mehrere Wochen warten?

Die Entscheidung über die Reihenfolge trifft das Gesundheitsamt in Absprache mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz, die regelmäßig zusammenkommt, seitdem Bayern wieder den Katastrophenfall ausgerufen hat, erklärt Andrea Raithel, Pressesprecherin am Landratsamt Roth.

43 Verstorbene

Wie berichtet, sind seit Beginn der Pandemie in Schwabach (23) und im Landkreis (20) insgesamt 43 Menschen in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Aber eine Korrektur: Aus dem Schwabacher Awo-Heim stammen 13 dieser Verstorbenen. Gestern hatten wir versehentlich die Zahl 14 genannt.

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