Typisierung in Feucht und Lauf

Seltene Immunkrankheit: Der neun Monate alte Jonas aus Feucht braucht einen Stammzellspender

Nina Kammleiter

Volontärin

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21.4.2024, 05:00 Uhr
Jonas aus Feucht leidet an einer seltenen Krankheit. Mit Typisierungsaktionen in der Region soll ein passender Stammzellspender für ihn gefunden werden.

© privat/IMAGO / Funke Foto Services Jonas aus Feucht leidet an einer seltenen Krankheit. Mit Typisierungsaktionen in der Region soll ein passender Stammzellspender für ihn gefunden werden.

Jonas erkundet die Welt, wie es ein Baby mit neun Monaten tut, sagt seine Mutter Stephanie am Telefon. Doch der Kleine aus Feucht hat eine seltene Krankheit und braucht dringend einen passenden Stammzellspender.

Jonas ist Juli 2023 geboren. Immer wieder hatte er Probleme mit der Haut, was die Ärzte zunächst für Neurodermitis hielten. Doch dann bekam er im Dezember eine Erkältung, die sich hartnäckig über Wochen hielt. Durch Zufall entdeckte eine aufmerksame Ärztin den Ausschlag auf Jonas‘ Haut und machte einen Bluttest. Die Ergebnisse zeigten, dass etwas nicht in Ordnung war.

Doch bis zur Diagnose war es noch ein langer Weg, bei einem Krankenhausaufenthalt fanden die Ärzte zunächst nichts. Erst Ende März erfuhren Jonas‘ Eltern dann, was hinter den Symptomen ihres Sohns steckte: Das Wiskott-Aldrich-Syndrom.

Bei dieser Immunkrankheit können die weißen Blutzellen ihre Aufgaben nicht richtig erfüllen, wodurch Betroffene typischerweise an einem Immundefekt, Ekzemen und Gerinnungsstörungen leiden. Die Krankheit tritt meist bereits in den ersten zwei Lebensjahren auf. Das Wiskott-Aldrich-Syndrom ist sehr selten, bei männlichen Lebendgeborenen liegt die Häufigkeit etwa bei 1:250.000.

Ohne eine Behandlung durch eine Stammzelltransplantation führt die Krankheit meist innerhalb der ersten zehn Lebensjahre zum Tod.

"Man merkt Jonas von seinem Wesen her überhaupt nichts an", sagt seine Mutter Stephanie. "Er lacht viel." Zurzeit kann Jonas Zuhause bei seinen Eltern sein, nur einmal pro Woche muss er zum Blut abnehmen und einmal pro Monat bekommt der Immunglobuline, die wichtig für sein Immunsystem sind.

Doch das reicht nicht aus. Jonas benötigt dringend eine Stammzelltransplantation und eine Chemotherapie. Um einen passenden Spender oder eine passende Spenderin für ihn zu finden, sind viele Menschen aus dem Umfeld der Familie aktiv geworden.

"Die Anteilnahme ist wahnsinnig groß, damit hätten wir nie gerechnet", sagt Stephanie. Besonders für die Unterstützung ihrer Arbeitskollegen sei sie und ihr Verlobter dankbar. "Das ist überwältigend."

Typisierungsaktion in Feucht

Ein befreundeter Informatiker und Namensvetter von Jonas hat eine Website für ihn erstellt. Eine Bekannte der Familie hat eine Typisierungsaktion auf die Beine gestellt: Wer helfen möchte, kann sich am Samstag, 27. April von 12 bis 18 Uhr beim Tennisverein Feucht in der Waldstraße 12 als potenzieller Stammzellspender oder -spenderin registrieren lassen.

Wenn es Jonas gut geht, wird auch die Familie selbst vor Ort sein. "Diese Unterstützung hilft schon wahnsinnig, weil wir mit unserer Kraft und unserer Gedanken bei Jonas sind", sagt Stephanie. "Wenn die Organisation so einer Aktion dann übernommen wird, ist das schon eine richtige Hilfe für uns."

Anfang Mai ist eine weitere Typisierungsaktion für Jonas geplant. Diese soll in Lauf an der Pegnitz stattfinden. Weitere Informationen dazu werden noch bekannt gegeben.