Zeitplan steht
Unterirdische Güterzugstrecke: Neues Bahn-Megaprojekt in Mittelfranken in den Startlöchern
21.05.2025, 05:00 Uhr
Wie die Deutsche Bahn (DB) in einer aktuellen Pressemeldung mitteilt, steht nun ein neues Mega-Projekt in den Startlöchern. Konkret handelt es sich bei dem geplanten Bau um eine neue, etwa 15 Kilometer lange zweigleisige Güterzugstrecke zwischen dem Rangierbahnhof Nürnberg und Eltersdorf. Das Ziel des Projektes sei es, den Bahnknoten Fürth zu entlasten, da der Bahnabschnitt zwischen Fürth und Nürnberg zu den am stärksten befahrenen in Bayern zählt.
Da Güterzüge künftig auf die neue Strecke umgeleitet werden sollen, können mehr Personenzüge die bestehende Strecke befahren. Dies sei laut der DB unter anderem für die Schnellfahrstrecke München-Berlin von Vorteil.
Was plant die Deutsche Bahn?
Im Rahmen des Projektes sollen etwa 28 Kilometer zusätzliche Gleise parallel zur Autobahn und der bestehenden Strecke verlegt werden. Zehn Brücken müssen angepasst oder neu gebaut werden, zusätzlich soll ein neues digitales Stellwerk errichtet werden.
Laut der DB soll die neue Strecke zudem leiser werden. Denn das Kernstück des Projektes ist der 7,5 Kilometer lange Güterzugtunnel Fürth. Dieser soll künftig unter Nürnberg, Fürth und der Pegnitz verlaufen.
"Wir sind einen großen Schritt weiter: Der Zeitplan steht. (...) Die Güterzugstrecke bietet großes Potenzial für mehr umweltfreundlichen Warentransport auf der Schiene und löst eine zentrale Engstelle im lokalen und überregionalen Bahnverkehr auf", erklärt Dominique John, DB-Projektleiter für die Güterzugstrecke in der Pressemeldung der DB.
Der aktuelle Zeitplan des Mega-Bahnprojektes
Aktuell bereite die DB eigenen Angaben nach die Abschreibungen der Hauptbauleistungen vor. Für zwei der drei Abschnitte, unter anderem für den Tunnel, liegt das Baurecht bereits vor. Der Abschnitt nördlich des Tunnelportals befinden sich aktuell im Planfeststellungsverfahren.
Zudem werden bauvorbereitende Maßnahmen ergriffen, beispielsweise die Umstellung auf Gleiswechselbetrieb, sodass Züge auf der bestehenden Strecke auch während der Bauarbeiten in beide Richtungen fahren können.
Laut der DB könne man eine "bauzeitliche Beeinflussung" der Anwohner durch den Bau der Güterzugstrecke nicht gänzlich vermeiden. "Wir setzten jedoch alles daran, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten", schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Der Tunnel solle bergmännisch errichtet werden, Teile der Aushubmenge sollen dabei wieder in dem Tunnel verbaut werden, sodass sich die Auswirkungen auf die Region reduzieren.
Beginnen soll das ProjektEnde 2026 mit dem Bau der neuen Eisenbahnbrücke an der Autobahnausfahrt Fürth-Steinach an der A73.
"Ab voraussichtlich 2028 kann mit dem Bau des Tunnels begonnen werden", schreibt die DB. Für den Tunnelbau soll im Voraus eine eigene Tunnelbohrmaschine hergestellt werden.
Das Unternehmen plant, die neue Güterzugstrecke bis Mitte der 2030er Jahre fertigzustellen.
Interessierte Bürger und Bürgerinnen haben die Möglichkeit, eine von drei geplanten Infoveranstaltungen zu besuchen. Diese sollen jeweils von 17 bis 20 Uhr stattfinden. Der Terminplan ist folgender:
21. Mai: Loftwerk, Ulmenstraße 52A, 90443 Nürnberg;
5. Juni: Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 2, 91052 Erlangen.
Die Infoveranstaltung in Fürth fand bereits am 20. Mai statt.