Vergifteter Birkensee: Auch eine Sandgrube ist belastet

14.4.2019, 05:58 Uhr
Seit Jahren beschäftigt der belastete Birkensee die Bürger wie Behörden.

© Andreas Sichelstiel (PZ) Seit Jahren beschäftigt der belastete Birkensee die Bürger wie Behörden.

Das giftige Perfluoroctansulfonat (PFOS), mit dem der Birkensee (Landkreis Nürnberger Land) belastet ist, findet sich auch in einer Sandgrube nahe des Gewässers. Außerdem taucht dort ein ebenfalls im Birkensee nachgewiesener Ersatzstoff auf.

Die Konzentration ist sehr hoch. Die in der Sandgrube gemessenen Werte sind nach Angaben des zuständigen Landratsamtes Nürnberger Land in Lauf im Fall des PFOS-Ersatzstoffs 6:2-Fluortelomersulfonsäure etwa sechs Mal so hoch wie im Birkensee. Bei dem toxischen PFOS, das im Tierversuch Krebs auslöst, waren die Messergebnisse "etwa halb so hoch".

Zusammenhang ist unklar

Die Sandgrube liegt nur etwa 700 Meter Luftlinie vom Birkensee entfernt. Noch offen ist, ob es einen Zusammenhang mit der Gewässerbelastung gibt. "Darüber würde ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht spekulieren", sagt Rolf List, Sprecher des Landratsamtes.

Eine Detailuntersuchung, die Erstellung eines so genannten "Fingerprints", steht noch aus. Dabei wird die genaue Zusammensetzung der Proben analysiert und dann mit Werten von anderen Fundstellen abglichen.

Laut eines Sachstandsberichts im jüngsten Landkreis-Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft ist die Trinkwasserversorgung der angrenzenden Gemeinden Leinburg und Röthenbach "gegenwärtig nicht betroffen".

Die Röthenbacher Trinkwasserversorgung ist etwa 1,7 Kilometer entfernt, das Grundwasser fließt mit einer Geschwindigkeit von zehn bis 100 Metern pro Jahr.

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