Fehlende Papiere und leidende Kälber

Verkehrspolizei stoppt zwei Tiertransporte bei Nürnberg - Anzeigen gegen Fahrer und Züchter

Saskia Muhs

Online-Redakteurin

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07.06.2023, 10:29 Uhr
Verstöße dieser Art sind leider keine Seltenheit auf deutschen Autobahnen und sorgen immer wieder für traurige Schlagzeilen (Symbolbild). 

© imago-images Verstöße dieser Art sind leider keine Seltenheit auf deutschen Autobahnen und sorgen immer wieder für traurige Schlagzeilen (Symbolbild). 

Eine traurige Quote: Von zwei gestoppten Tiertransporten im Laufe des Dienstags keiner ohne Beanstandung weiterfahren. In beiden Fällen gab es Verstöße gegen das Tierrecht, teilte die Verkehrspolizeiinspektion Feucht in einer Pressemitteilung mit.

Am frühen Dienstagmorgen stoppten Beamte die Autobahnpolizei Parsberg und der Verkehrspolizeiinspektion Feucht im Bereich Lauf einen Tiertransporter. Der Sattelzug war mit 160 Zuchtkälbern beladen und auf dem Weg von Baden-Württemberg an die Ostsee. Die rund sechs Wochen jungen Tiere hätten laut Tiertransportrecht maximal acht Stunden herumgefahren werden dürfen. Aufgrund der langen Wegstrecke und der Lade- und Entladezeiten hätte der Transport aber erheblich mehr Zeit in Anspruch genommen.

Das zuständige Veterinäramt Nürnberger Land ordnete deshalb die sofortige Umkehr des Transports zum 120 km entfernten Beladeort in Baden-Württemberg an. Den 34 Jahre alten Fahrer sowie dessen Chef erwartet nun eine Anzeige wegen der Zuwiderhandlung gegen das Tiertransportrecht und ein entsprechendes Bußgeld.


In den Abendstunden des gleichen Tages haben Polizisten anschließend ein Ferkeltransport kontrolliert. Der war mit 625 Spanferkeln beladen und auf dem Weg von Leipzig nach Baden-Württemberg. Bei der Kontrolle auf Höhe Nürnberg konnte der Fahrer nicht alle erforderlichen Papiere vorzeigen. Als die Polzisten dann die Ladefläche überprüften, fanden sie ein verendetes Ferkel, eingeklemmt in einer Absperrtrennwand. Auch den Fahrer dieses Transports erwartet eine Anzeige nach der Tierschutztransportverordnung.


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