Weibliche Leiche exhumiert

Versuchte Tötung im Landkreis Cham? Weitere Fälle werden untersucht

Katrin Wiersch

NN.de-Redakteurin

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15.02.2022, 13:24 Uhr
In einer Pflegeeinrichtung im Landkreis Cham soll ein Pfleger versucht haben, einen Senior mit einem Kissen auf dem Kopf zu töten. Hier handelt es sich um ein Symbolbild.

© Oliver Berg/dpa, NN In einer Pflegeeinrichtung im Landkreis Cham soll ein Pfleger versucht haben, einen Senior mit einem Kissen auf dem Kopf zu töten. Hier handelt es sich um ein Symbolbild.

Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Regensburg führen aktuell Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Tötung durch einen Altenpfleger in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis Cham durch. Der 24-jährige Tatverdächtige wurde festgenommen.

Anfang Februar 2022 meldete sich laut Claus Feldmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, ein Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung bei der Polizei und teilte mit, dass es in der Vergangenheit zu Gewalt eines Pflegers gegenüber einem Bewohners der Einrichtung gekommen sei. Am Abend des 1.Februar 2022 soll der 24-jährige Beschuldigte versucht haben, einen Senior in seinem Zimmer zu ersticken, indem er diesem ein Kissen auf den Kopf gedrückt habe. Eine Kollegin, die in diesem Moment ins Zimmer kam, bemerkte dies. Der Beschuldigte verließ den Raum.

Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat daraufhin in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg die Ermittlungen übernommen. Am 8. Februar erging gegen den Beschuldigten Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes.

Zwischenzeitlich bestehen aufgrund einer psychiatrischen Stellungnahme Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte bei der ihm zur Last liegenden Tat möglicherweise nicht uneingeschränkt schuldfähig war. Aus diesem Grund wurde der Beschuldigte in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Die Pflegeeinrichtung sprach ihm aufgrund des Vorfalls die fristlose Kündigung aus. Der Mann schweigt bisher zu den Tatvorwürfen.

Zurückliegende Todesfälle werden untersucht

In diesem Zusammenhang werden auch zurückliegende Todesfälle in der betroffenen Pflegeeinrichtung überprüft. Aus diesem Grunde wurde am Dienstag, den 15. Februar, der Leichnam einer Frau, die im Jahr 2021 in der gleichen Pflegeeinrichtung verstorben ist, auf dem Friedhof in Furth im Wald exhumiert. Dieser soll nun rechtsmedizinisch untersucht werden.

"In diesem weiteren Fall besteht aktuell kein dringender Tatverdacht gegen den beschuldigten Pfleger", betont Feldmeier. Es werde jedoch geprüft, ob möglicherweise Hinweise auf eine vorangegangene Straftat vorliegen könnten.


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