Cybermobbing

Von Hatern verfolgt, auf Youtube gehasst: Jetzt spricht der Drachenlord

Julia Ruhnau

nordbayern.de

E-Mail zur Autorenseite

4.6.2022, 11:24 Uhr
Der Youtuber Rainer Winkler ist seit Jahren eine Reizfigur im Netz. Der Hass seiner Kritiker traf aber auch seinen Wohnort. Täglich kamen Hater dorthin und lieferten sich Wortgefechte und Rangeleien mit dem Drachenlord, wie Winkler sich im Internet nennt.

© Julia Ruhnau / Daniel Karmann (dpa) Der Youtuber Rainer Winkler ist seit Jahren eine Reizfigur im Netz. Der Hass seiner Kritiker traf aber auch seinen Wohnort. Täglich kamen Hater dorthin und lieferten sich Wortgefechte und Rangeleien mit dem Drachenlord, wie Winkler sich im Internet nennt.

Der Ort, an dem Rainer Winkler, 32, an einem sonnigen Tag im Mai aus seinem Leben erzählt, muss geheim bleiben. In den Wochen zuvor ist der sogenannte Drachenlord quer durch die Republik gejagt worden. Er hat sein Haus verkauft, seinem Heimatort den Rücken gekehrt. Seitdem wird er von seinen Kritikern, den Hatern, verfolgt. Er schläft in Hotels und bei Bekannten, wenn seine Gegner ihn finden, zieht er weiter. "Es ist eine schwierige Situation, ich bin jetzt vogelfrei", sagt Winkler im Interview. "Ich kann nirgendwo hin. Im Hotel kann ich höchstens ein paar Tage bleiben."

Alle Hintergründe zum Drachenlord und dem Kampf mit seinen Hatern lesen Sie auf NN.de:

Der Grund, warum Winkler gehasst wird, ist seine Youtube-Karriere. Er verdient sein Geld mit Videos im Netz, und viele finden, dass er dazu kein Recht hat. Seine Videos seien schlecht gemacht, frauenfeindlich, provokant, inhaltsleer. "Viele meiner Aussagen sind nicht schön, viele sind auch komplett daneben gewesen. Aber das war´s. Ich bin nie zu jemandem hin. Ich mache etwas, dem jeder aus dem Weg gehen kann", sagt er. Auseinandersetzungen ist er allerdings nicht aus dem Weg gegangen. Er lieferte sich täglich lautstarke Wortgefechte mit Hatern vor seiner Haustür, wurde handgreiflich. Vor wenigen Wochen ist er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, wegen Körperverletzung und Beleidigungen.

"Das ist vielleicht schockierend für die meisten, auch für die Leser: Es sind nicht Jugendliche. Der Großteil der Hater ist zwischen 25 und 45. Ich hatte einen 83-Jährigen vor meiner Haustür, das ist kein Witz", erzählt er. Doch der Hass hält ihn nicht davon ab, weiter Videos zu veröffentlichen. "Alle haben gemeint, ich soll mit Youtube aufhören. Das war die Lösung für alles. Dass ich dann komplett am Existenzende bin, daran hat keiner gedacht."

Lesen Sie das ganze Interview auf NN.de:

6 Kommentare