Von Gunzenhausen nach Pleinfeld

Bahn und Alstom schicken Bayerns ersten Batteriezug auf die Strecke

5.2.2022, 13:35 Uhr
Am Samstag haben DB und Alstom Bayerns ersten Akkuzug auf die Strecke Gunzenhausen-Pleinfeld geschickt. Mit an Bord war auch der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Alstom-Chef Müslüm Yakisan.   

© Markus Steiner, WT Am Samstag haben DB und Alstom Bayerns ersten Akkuzug auf die Strecke Gunzenhausen-Pleinfeld geschickt. Mit an Bord war auch der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Alstom-Chef Müslüm Yakisan.  

Den Test fördert der Freistaat Bayern mit 100 000 Euro, um die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen, erklärte Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. Gut geeignet für Kurzstrecken seien hier Batteriezüge wie die von Alstom, die eine Reichweite von rund 100 Kilometern haben und wieder während der Fahrt geladen werden können, sobald es eine Oberleitung gibt. Gegenüber einer Diesellok könne das neue Fahrzeug bis zu 90 Prozent CO2 einsparen.
Die eingesetzten Züge der Firma Alstom seien „sehr gut, klimafreundlich und leise“, sagte Söder, der auf Gleis 4 am Pleinfelder Bahnsteig gegen 10.40 Uhr aus Gunzenhausen kommend flüsterleise einfuhr. Klimaneutralität spiele auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bereits jetzt eine wichtige Rolle, sagte Söder, dessen Rede gut fünf bis sechs Dutzend Zaungäste sowie Ehrengäste verfolgten, darunter auch FW-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Hauber, Landrat Manuel Westphal (CSU) und die beiden Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (Gunzenhausen) und Stefan Frühwald (Pleinfeld). Söder wünschte noch „viel Erfolg und gute Fahrt“ und übergab das Mikrofon dann an Verkehrsministerin Kerstein Schreyer, die sich ebenfalls über den Batteriezug freute: „Heute ist ein schöner Tag und eine Deutschland-Premiere!“ Der Start auf einer bislang noch nicht elektrifizierten Strecke biete eine „riesige Perspektive“. Deshalb sei sie für die staatliche Förderung und die breite Rückendeckung sehr dankbar: „Heute ist ein guter Tag für Bayern und ganz Deutschland.“
Müslüm Yakisan, bei Alstom der Präsident für Deutschland, Österreich und die Schweiz hatte ein zufriedenes Grinsen im Gesicht und meinte: „Es macht uns stolz, dass wir hier unseren Batteriezug zum Einsatz bringen dürfen.“ Damit werde eine Technologie erneuert, die bereits bis in die 1980er Jahre auf genau dieser Strecke eingesetzt wurde. „Wir freuen uns, dass wir ein Teil der Lösung sind, um die Klimaneutralität zu erreichen.“

Am Samstag haben DB und Alstom Bayerns ersten Akkuzug auf die Strecke Gunzenhausen-Pleinfeld geschickt. Mit an Bord war auch der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Alstom-Chef Müslüm Yakisan.

Am Samstag haben DB und Alstom Bayerns ersten Akkuzug auf die Strecke Gunzenhausen-Pleinfeld geschickt. Mit an Bord war auch der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Alstom-Chef Müslüm Yakisan. © Markus Steiner, WT


Pleinfelds Bürgermeister Stefan Frühwald (CSU) nutzte die Gunst der Stunde, um mit Hansrüdiger Fritz von der DB Regio ins Gespräch zu kommen und die Bedeutung des Pleifelder Bahnhofs als Eisenbahn-Knotenpunkt und „Tor zum Fränkischen Seenland“ zu betonen. Mit rund 2500 Fahrgästen am Tag sei Pleinfeld für die Bahn wichtig. Von daher müsse es auch ein Anliegen sein, dass auch der nördliche Teil des Bahngeländes barrierefrei umgebaut werde. Alstom-Chef Yakisan hatte am Ende das schönste Schlusswort parat: „Das ist eine tolle Sache für eine Strecke, die bereits seit 1843 besteht.“
MARKUS STEINER


Bis Mai pendelt der neue Batteriezug an den Wochenenden zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld. Unter der Woche ist der Zug testweise in Baden-Württemberg im Einsatz. Ab 2023 sollen die ersten Batteriezüge in Sachsen bereits im Regelbetrieb fahren.

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