1. Basketball-Regionalliga Südost

Treuchtlinger VfL-Baskets "nicht stressresistent" gegen starke Schwabinger

17.10.2022, 08:17 Uhr
Ein echter Klassiker der Basketball-Regionalliga: Rund 300 Zuschauer ließen sich das hart umkämpfte Duell zwischen den VfL-Baskets und Schwabing nicht entgehen. Auf diesem Bild sind unter anderem die zwei besten Treuchtlinger Werfer Claudio Huhn (links, Nr. 9, 15 Punkte) und Luca Wörrlein (Mitte, Nr. 15, 28 Punkte) sowie Gäste-Topscorer Marco Frank (rechts, Nr. 13, 24 Punkte) zu sehen.

© Uwe Mühling, WT Ein echter Klassiker der Basketball-Regionalliga: Rund 300 Zuschauer ließen sich das hart umkämpfte Duell zwischen den VfL-Baskets und Schwabing nicht entgehen. Auf diesem Bild sind unter anderem die zwei besten Treuchtlinger Werfer Claudio Huhn (links, Nr. 9, 15 Punkte) und Luca Wörrlein (Mitte, Nr. 15, 28 Punkte) sowie Gäste-Topscorer Marco Frank (rechts, Nr. 13, 24 Punkte) zu sehen.

Die klare Antwort: Nein! Während es sechs Tage zuvor noch einen kollektiven Jubelrausch gab, herrschte diesmal arge Ernüchterung. Den VfL-Korbjägern fehlten die Energie und die Möglichkeiten, um das Match noch zu drehen. Der starke Vorjahres-Vizemeister MTSV Schwabing ließ die Gastgeber nicht mehr herankommen. Mit dem Endstand von 74:87 war die erste Treuchtlinger Saisonniederlage nach den beiden Auftakterfolgen besiegelt. Das Spiel hat deutlich gemacht, dass es ein harter Kampf wird, in der Südgruppe der 1. Regionalliga Südost unter die ersten vier der Tabelle zu kommen und sich damit für die Play-offs um die Meisterschaft zu qualifizieren.

„Einfach noch kaputt“

Rund 300 Zuschauer und VfL-Anhänger waren in die Landkreishalle gekommen und pushten ihre Mannschaft gerade auch in den heiklen Phasen der Begegnung. Doch es sollte nicht reichen. Zu viele Treuchtlinger Akteure blieben diesmal unter ihren Möglichkeiten, um es mal dezent auszudrücken. „Wir waren einfach noch kaputt“, stellte Stefan Schmoll mit Blick auf den Spiele-Doppelpack des vorangegangenen Wochenendes und die Energieleistung gegen Nördlingen fest. Hier waren die VfL-Baskets über ihre Grenzen gegangen.

Diese Power konnten die Treuchtlinger diesmal nichts aufs Feld bringen. „Wir waren insgesamt schlecht und haben nach gutem Beginn komplett die Linie verloren“, fand Trainer Stephan Harlander. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass wir nicht stressresistent sind, wenn die Dinge gegen uns laufen.“ Die meisten Leistungsträger erreichten nicht ihre Normalform, zwei Spieler nahm der Coach allerdings aus: Claudio Huhn und Luca Wörrlein. Der Spielmacher und der Topscorer warfen alles rein und waren am Ende auch die einzigen Treuchtlinger, die zweistellig trafen. Wörrlein war mit 28 Punkten (plus sechs Rebounds) einmal mehr der erfolgreichste Werfer; Huhn erzielte 15 Punkte, zudem steuerte er sieben Rebounds und fünf Assists bei. Dass beide auch die meisten Turnovers, sprich Ballverluste, hatten, war laut ihrem Trainer nicht zuletzt der langen Einsatzzeit von über 35 (Wörrlein) beziehungsweise über 36 Minuten (Huhn) geschuldet.

"Bockelhartes Spiel"

Wie vom Coach bereits erwähnt, fanden die Treuchtlinger gut in die Partie. Im ersten Viertel hatten sie zwischenzeitlich elf Punkte Vorsprung, nach den ersten zehn Minuten lagen sie mit 27:19 vorne. Dann jedoch kippte das Match im zweiten Abschnitt, den die Schwabinger mit 27:16 gewannen. Mehr und mehr kam deren physische und athletische Überlegenheit zum Tragen, wobei auch die Referees (nach heftigen Protesten von MTSV-Trainer Robert Scheinberg) ihre anfängliche Linie verließen. „Sie haben das bockelharte Spiel der Schwabinger zugelassen“, befand VfL-Coach Harlander. Immer wieder haderten die Treuchtlinger mit Schiedsrichter-Entscheidungen und nicht gegebenen Fouls.

Mit dem Zwischenstand von 43:46 ging es in die Halbzeit. Danach folgte ein ausgeglichenes drittes Viertel (13:13). Beim Stand von 56:59 startete der vierte und entscheidende Abschnitt. Alles war noch offen, doch dann zog Schwabing davon und sorgte für die Vorentscheidung. Es folgten die eingangs erwähnten Blicke zur Anzeigentafel und damit verbundene Rechnungen: Ist es noch möglich zwölf und kurzzeitig sogar 14 Punkte in den letzten Minuten aufzuholen? Die Hoffnungen aus VfL-Sicht sollten sich nicht erfüllen, das Aufbäumen geriet zu schwach, Schwabing brachte den Sieg über die Runden.

Yannick Rapke ist der neue Kapitän der VfL-Baskets. „Er ist schon lange dabei und hoch angesehen im Team“, begründet Trainer Stephan Harlander seine Entscheidung, das Amt dem 25-Jährigen zu übertragen.

Yannick Rapke ist der neue Kapitän der VfL-Baskets. „Er ist schon lange dabei und hoch angesehen im Team“, begründet Trainer Stephan Harlander seine Entscheidung, das Amt dem 25-Jährigen zu übertragen. © Uwe Mühling, WT

„Wir waren spielerisch sicher nicht besser als Treuchtlingen, haben aber 40 Minuten lang hohen Druck rausgehauen“, sagte Gästecoach Scheinberg, der nicht zuletzt auf das herausragende Toptalent Marco Frank (24 Punkte, zehn Rebounds) zählen konnte. Scheinberg freute sich nach der „schlechten Performance in der Verteidigung“ bei der Niederlage zuvor in Ansbach, dass es diesmal wieder besser lief. „Wir haben unter der Woche hart gearbeitet“, so Scheinberg.

Harte Arbeit steht auch den VfL-Baskets bevor – unter nach wie vor schwierigen Trainingsbedingungen. Sie werden sich aber so gut wie möglich auf das nächste Spiel vorbereiten, schließlich handelt es sich um das Derby in Ansbach, das am Samstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr in der Weinberg-Halle auf dem Plan steht. hapa Ansbach hatte zum Auftakt dreimal gewonnen, kassierte nun am Samstagabend aber ebenfalls die erste Niederlage durch ein 80:83 gegen Vilsbiburg. Auch dieses Ergebnis zeigt, dass es ein enger Fight um die Play-off-Plätze wird.

Die Spielstatistik

VfL Treuchtlingen: Luca Wörrlein (28 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists), Claudio Huhn (15 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists), Stefan Schmoll (11 Punkte, 4 Rebounds), Simon Geiselsöder (5 Punkte, 4 Rebounds), Florian Beierlein (5 Punkte, 3 Assists), Jens Kummer (5 Punkte), Jonathan Schwarz (3 Punkte), Moritz Schwarz (2 Punkte, 5 Rebounds), Yannick Rapke, Kevin Vogt, Tobias Hornn, Paul Mutterer.

MTSV Schwabing: Marco Frank (24 Punkte, 10 Rebounds), Frederik Müller (20), Tin Udovicic (14), Ognien Cocic (9), Jermaine Paulus (9), Alejandro Valero (8), Silber Bieling (3), Philipp Roos, Matteo Boerris, Kisma Syllah, Jamie Jäger.

Die Ergebnisse der einzelnen Viertel: 27:19, 16:27, 13:13, 18:29; Halbzeitstand: 43:46; Endstand 74:87.

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