US-Außenministerium warnt

Weltweite Terror-Warnung: Diese Personen sind derzeit in besonders großer Gefahr

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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18.5.2024, 11:36 Uhr
Um öffentlich auf die Diskriminierung hinzuweisen, der Schwule, Lesben, Trans- oder Intersexuelle vielerorts noch immer ausgeliefert sind, riefen Betroffene den 17. Mai im Jahr 2004 zum Gedenktag aus.

© Gregor Fischer/dpa Um öffentlich auf die Diskriminierung hinzuweisen, der Schwule, Lesben, Trans- oder Intersexuelle vielerorts noch immer ausgeliefert sind, riefen Betroffene den 17. Mai im Jahr 2004 zum Gedenktag aus.

In einer Mitteilung informiert das US-Außenministerium am Freitag über potenzieller Terroranschläge: Aufgrund von durch "ausländische Terrororganisationen inspirierte Gewalt" gegen LSBTIQ*-Veranstaltungen und -Personen rät das US-Ministerium US-Bürgerinnen und -Bürger in Übersee zu erhöhter Vorsicht. Laut Mitteilung könne sich dies in Form von Terroranschlägen, Demonstrationen oder gewalttätige Aktionen gegen US-Bürgerinnen und Bürger und -Interesse äußern. Darüber berichtet, hatte zunächst "t-online".

Die US-Regierung erklärt, dass Bürgerinnen und Bürger an Touristenhotspots und an Orten, in welchen Pride-Feiern stattfinden, wachsam bleiben sollten. Die Mitteilung konkretisierte nicht genauer, welche Terrororganisation oder wo es zu Anschlägen kommen könnte. Am Freitag wurde die Warnung ausgerechnet am internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie und kurz vor dem Pride Monat Juni ausgesprochen.

Queerfeindlichkeit nimmt zu: Mehr Straftaten in Bayern zur Anzeige gebracht

Insgesamt nimmt auch in Deutschland die Hasskriminalität gegen LSBTIQ* zu. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war es 2022 zu 1005 registrierten Straftaten gekommen. "Die Zahlen sind erschütternd. Klar ist: Jeden Tag werden LSBTIQ* in Deutschland beleidigt, angegriffen und attackiert. Damit dürfen und werden wir uns nicht abfinden", so der Parlamentarischer Staatssekretär Sven Lehmann.

Insgesamt sinkt die Akzeptanz für die gleichgeschlechtliche Ehe. Laut Erhebung des Marktforschungsinstitut "Ipsos" sind 62 Prozent der Befragten der Meinung, dass gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland heiraten dürfen sollten. Damit ist zwar eine Mehrheit noch für die Ehe für alle – die Akzeptanz sinkt aber im Vergleich zur letzten Erhebung vor zwei Jahren um sechs Prozentpunkte. Auch in Italien, Großbritannien, Kanada und den USA nimmt die Akzeptanz ab, erklärt der "Lesben- und Schwulenverband".

In Bayern verdoppelte sich im vergangenen Jahr die Anzahl queerfeindlicher Straftaten, in Relation zum vorherigen Jahr. Bayern sei damit aber nicht automatisch queerfeindlicher: "Was wir sehen, ist, dass queerfeindliche Straftaten vermehrt angezeigt werden. Dass die Hemmschwellen sinken, die Sachverhalte auch bei uns zur Anzeige zu bringen. Aber ob das dann einfach eine Erhellung eines bestehenden Dunkelfeldes ist oder ob das Dunkelfeld anwächst, das können wir nicht sagen", erklärt David Beck, Hate-Speech-Beauftragter der Bayerischen Justiz, gegenüber dem "BR".

Prideweeks in Nürnberg

In Nürnberg sind auch in diesem Sommer wieder queere Aktionen geplant: So findet am 3. und 4. August 2024 wieder der Christopher Street Day in Nürnberg statt – mit einer bunten Demo durch die Stadt soll ein Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung gesetzt werden. Ab dem 18. Juli laufen parallel dazu die Prideweeks: Bei den Aktionswochen soll über die LGBTQ*-Community aufgeklärt werden. Es wartet ein buntes Programm aus Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Workshops und Sport-Events. Das komplette Programm gibt es hier.