Tipps für den E-Bike-Kauf

9.5.2020, 11:28 Uhr
Tipps für den E-Bike-Kauf

© cannondale/pd-f

Pedelec – was ist das eigentlich?

Pedelecs dürfen maximal 250 Watt Leistung bereitstellen und mit Tretunterstützung höchstens 25 km/h schnell sein. Sie gelten als Fahrrad, weder Versicherungskennzeichen, Führerschein oder Helm (wenngleich dringend empfehlenswert!) werden benötigt. Damit unterscheiden sie sich von den schnelleren und stärkeren S-Pedelecs, von denen hier aber nicht die Rede sein soll. Im Volksmund hat sich generell die Bezeichnung "E-Bike" etabliert.

Welches E-Bike passt zu mir?

Die Auswahl ist inzwischen groß und erstreckt sich über so gut wie alle Fahrradgattungen. Wer zumeist in der Stadt fährt, kann auf ein City-Bike zugreifen. Als gute Allrounder, die sich dann auch für Radtouren eignen, hält der Handel Trekking- oder Tourenräder bereit. Elektrische Klapp- oder Falträder lassen sich verhältnismäßig bequem auch im Auto, in der Bahn oder im öffentlichen Nahverkehr mitnehmen. Für sportliche Ambitionen gibt es E-Mountainbikes, voll gefederte Fullys ebenso wie Hardtails, und Rennräder mit elektrischer Unterstützung. Auch die neuen Gravelbikes (eine Art Zwitter aus Mountainbike und Rennrad) werden schon mit Motor ausgestattet. Radler, die häufig die Kinder sowie größere Einkäufe transportieren und eine Alternative zum Auto suchen, sind mit einem E-Lastenrad gut bedient.  

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© pd-f/Kay Tkatzik

Wer weniger beweglich ist, sollte einen sogenannten „Tiefeinsteiger“ in Erwägung ziehen. Und manche Hersteller verbauen in ihren e-Bikes bereits das sogenannte "Fahrrad-ABS" von Bosch, das dann die Sicherheit erhöht.

Was muss ich ausgeben?

Günstige E-Bikes sind bereits ab 1000 Euro erhältlich. Allerdings steht dann ein Fragezeichen hinter der Qualität. Mit mindestens 1700 Euro sollte man rechnen, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. 

Welchen Akku brauche ich?

Das kommt wiederum auf den Einsatzzweck an. Innerörtlichen Kurzstreckenfahrern ohne hohe Ansprüche an die Reichweite genügt schon ein kleiner und leichter 300-Wh-Akku. Gängiger Standard sind derzeit 500 Wh. Wer längere Touren unternehmen möchte oder, mit einem E-Mountainbike, ausgedehntere Bergtouren anstrebt, kann auf E-Bikes mit 625 Wh zurückgreifen. Es gibt auch Pedelecs mit Doppel-Akku, bei denen man dann auf bis zu 1250 Wh kommt.

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© Bosch

Wo soll der Akku sitzen?

Die praktischere Lösung ist der unter dem Gepäckträger installierte oder auf den Rahmen aufgesetzte Akku. Er lässt sich bequem entnehmen, bei Zimmertemperatur aufbewahren, in der Wohnung oder im Hotelzimmer aufladen und beim Radtransport per Auto mit ins Wageninnere nehmen. Zunehmend setzt sich aber auch die elegantere Lösung des in den Rahmen integrierten Intube-Akkus durch. Nicht immer ist er aber (bequem) zu entnehmen. Das kann dann problematisch werden, wenn im Fahrradkeller oder –schuppen keine Lademöglichkeit besteht oder das Rad gar vor dem Haus geparkt werden muss.

Bekomme ich ein Gewichtsproblem?

Zu bedenken ist, dass ein E-Bike locker 20 kg und meist sogar deutlich mehr wiegt. Es regelmäßig in den Keller tragen zu müssen, ist buchstäblich kein leichtes Unterfangen. Auch sind – Stichwort Bahn & Bike - nicht alle Bahnsteige mit einem Aufzug ausgestattet.

Packt das mein Fahrradträger?

Auch hier ist die Gewichtsfrage zu berücksichtigen. Zwei E-Bikes können schnell auf 50 bis 60 kg kommen. Der Radträger fürs Auto muss für ein solches Gewicht ausgelegt sein.  

Wie kann ich mein E-Bike sichern?

E-Bikes sind teuer und eine begehrte Beute für Diebe. Anzuraten ist daher die Investition in ein robustes und hochwertiges Schloss. Der Handel hält auch Fahrradschlösser mit integrierter Alarmanlage vor. Zudem gibt es Systeme, die mit GPS-Tracking und einer Smartphone-App arbeiten. Im Falle eines Diebstahls bekommt der Besitzer eine Push-Nachricht und kann dann die Position seines Bikes nachverfolgen. Das Kiox-Display von Bosch wiederum deaktiviert, sobald abgezogen, die Antriebseinheit des E-Bikes.

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© flyerbikes/pd-f

Sinnvoll ist es, das Rad bei der Polizei codieren und registrieren zu lassen. Auch Fahrradhändler oder der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) nehmen die Codierung vor. Zudem sollte überprüft werden, ob das Fahrrad in angemessener Höhe über die Hausratversicherung geschützt ist. Alternativ empfiehlt sich eine spezielle Fahrradversicherung.

Wo soll ich kaufen?

Am besten beim Fachhändler vor Ort, der dann auch Service und Wartung sicherstellt. Zudem bietet sich hier in aller Regel die Möglichkeit einer Probefahrt, um auszuloten, mit welchem E-Bike man am besten zurechtkommt.

Soll ich mit meinem E-Bike üben?

Ja. Ein E-Bike mit seinem schnellen Antritt, der vergleichsweise hohen Geschwindigkeit und dem speziellen Kurvenverhalten fährt sich anders als ein normales Fahrrad. Deshalb macht es Sinn, sich mit Probefahrten auf einem leeren Parkplatz oder ruhigem Weg an das Fahren mit elektrischer Unterstützung heranzutasten. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bietet spezielle E-Radfahrkurse an, wo, ist der Website des Clubs zu entnehmen.

Ulla Ellmer