„Kann alles und nichts drinstecken“

Pop-up-Store: „Secret Packs“ kommen nach Franken - das sollten Sie über den Trend wissen

29.05.2025, 04:55 Uhr
Unkenntlich verpackt: Die Käuferinnen und Käufer wissen vorher nicht, was sich in den „Packs“ befindet. (Symbolbild)

© Anja Sziele PR Unkenntlich verpackt: Die Käuferinnen und Käufer wissen vorher nicht, was sich in den „Packs“ befindet. (Symbolbild)

Ein Paket kaufen, ohne zu wissen, was sich darin befindet? Im Internet sind die „Secret Packs“ oder „Mystery Packs“ im Trend und auch in der Region gibt es bereits einige Automaten, die diese Pakete verkaufen. Das Konzept spielt mit der Hoffnung der Käufer und Käuferinnen, wertvolle Produkte in den Paketen zu finden. Doch garantieren kann dies niemand. Nun kommt der Trend als Pop-up-Store auch nach Fürth. Das französische Unternehmen „King Colis“ möchte dort sogenannte „verlorene Pakete“ verkaufen.

Das Prinzip ist folgendes: Vor dem Kauf weiß der Käufer oder die Käuferin nicht, was sich in den Paketen befindet. Laut Unternehmensangaben stammen die Pakete von Internetbestellungen, die aus verschiedenen Gründen verloren gegangen sind oder nicht zugestellt werden konnten. Das Unternehmen kauft diese Pakete an und verkauft sie dann weiter. In den Paketen könnte sich demnach alles Mögliche befinden: Klamotten, Hightech-Produkte, Schmuck, Handtaschen oder Videospiele.

Achtung, Verbraucher: Rückgabe nicht möglich?

Laut dem Unternehmen ist jedes Öffnen „ein neues Abenteuer“. Deshalb dürfen die Pakete vor dem Kauf auch nicht geöffnet werden. In der Pressemitteilung weist das Unternehmen ebenso darauf hin, dass eine Rückgabe gekaufter Waren nicht möglich sei und es keinen Ersatz für beschädigte Ware gibt.

Rechtlich gesehen muss das Unternehmen jedoch im stationären Handel beschädigte Waren wieder zurücknehmen. Dies bestätigt auch die Stiftung Warentest: Zwar könne man funktionsfähige Ware im stationären Handel nur nach Kulanz zurückgeben, defekte und mangelhafte Ware lasse sich aber im Laden oder beim Automatenbetreiber reklamieren.

„Kann alles und nichts drinstecken“

Auch die Stiftung Warentest hat die Mystery Packs verschiedener Anbieter, darunter King Colis, bereits getestet. Phil Salewski, ein Jurist und E-Commerce-Experte, sagte gegenüber der Stiftung: „In den Boxen kann alles und nichts drinstecken. Das Geschäftsmodell besteht genau darin, dass man die Katze im Sack kauft“. Die Stiftung kommt zu dem Fazit: „Viel Zeug, das niemand braucht.“

Interessierte können ihr Glück im Pop-up-Store versuchen: Dieser kommt vom 3. bis 7. Juni jeweils von 10 bis 20 Uhr mit zehn Tonnen Paketen temporär ins Shopping-Center FLAIR in Fürth. Die Besucher und Besucherinnen hätten dann maximal zehn Minuten Zeit, sich für ein Paket zu entscheiden.

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