Gartencenter Radloff schließt: Hier entstehen 110 neue Wohnungen

21.10.2019, 05:56 Uhr
Gartencenter Radloff schließt: Hier entstehen 110 neue Wohnungen

Ende November schließt das Gartencenter der Familie Radloff in St. Johannis. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 wird es abgerissen. Fast alle Mitarbeiter seien gut untergekommen, berichtet Geschäftsführer Michael Radloff.

Das rund 6250 Quadratmeter große Areal am Nordwestring/Ecke Schnieglinger Straße – gleich gegenüber vom Westfriedhof – hat die Schultheiss Unternehmensgruppe erworben. Derzeit läuft der Realisierungswettbewerb für das Bauvorhaben, noch liegt kein abschließender Entwurf vor, informiert Rüdiger Sickenberg, Vorstandsmitglied der Schultheiss Wohnbau AG. Und so sind noch viele Fragen offen.

Fest steht, dass hier Wohnungsbau zum Zug kommt. Der geplante Neubau bietet zudem Platz für zwei Gewerbeeinheiten. Diese entstehen im Erdgeschoss und zwar im Bereich der stark frequentieren Kreuzung. Insgesamt sind rund 80 Eigentumswohnungen und 30 Studentenapartments vorgesehen. Rüdiger Sickenberg unterstreicht: "Ziel des Wettbewerbs ist die Erarbeitung eines Vorentwurfs für zeitgemäßen, hochwertigen und nachhaltigen Eigentumswohnungsbau, der sich an der städtebaulich markanten Position qualitätsvoll einfügt."

Maximal sieben Geschosse

Der Abgabetermin für die Wettbewerbsarbeiten ist Ende November, ein Preisgericht urteilt dann im Laufe des Dezembers über die Preisträger der Auslobung. Anfang nächsten Jahres erfolgt dann die Ausarbeitung des ausgewählten Entwurfs, Mitte 2020 soll der Bauantrag eingereicht werden – so weit der Zeitplan. Um in diesem stark bebauten und verkehrsreichen Quartier für die künftigen Bewohner "einen hohen Wohnwert zu erzielen, müssen die Entwürfe sowohl auf das städtebauliche Umfeld reagieren als auch die unterschiedlichen Anforderungen an Raumbildung, Schallschutz und Einfügung in die Umgebung erfüllen.


Ende einer Ära: Gartencenter Radloff schließt im Herbst


Wobei die Hochhausgrenze nicht überschritten werden soll", ergänzt Sickenberg – also wohl maximal sieben Geschosse. "Auch ist eine größere Grünfläche für eine gemeinschaftliche Nutzung geplant", fährt er fort. Die Stellplätze sollen in einer Tiefgarage platziert werden. Die Positionierung der Zu- und Ausfahrten ist ebenfalls Teil der Aufgabenstellung des Realisierungswettbewerbs.

Parkdruck im Viertel

Die Zukunft der rund 50 Jahre alten Eiche, der einzige Baum auf dem Gelände, ist noch ungewiss. Sickenberg betont jedoch: "Es ist unser Ziel, durch eine geschickte Tiefgaragenplanung die Eiche zu erhalten beziehungsweise Räume für neue Großbäume zu bilden."

Sven Heublein vom Bürgerverein St. Johannis begrüßt, dass auch Studentenapartments geplant sind: "Wir brauchen in Nürnberg und an dieser Stelle nicht nur Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen, sondern auch Wohnraum für Studenten. Der Bedarf wird in Zukunft – mit der Technischen Universität etwa – noch steigen." Auch zeigt er sich erleichtert über Pläne für eine Tiefgarage, "damit durch den neuen Wohnraum nicht der Parkdruck im Umkreis steigt". Heublein bedauert jedoch nachdrücklich, "dass das familiengeführte Unternehmen nächsten Monat die Pforten schließt".

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