Für Türkei und Syrien

Gemeinsame Aktion: Fränkische Profivereine unterstützen Erdbebenopfer

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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28.2.2023, 18:16 Uhr
Sie wollen gemeinsam helfen (von links): René Selke (Geschäftsführer HC Erlangen), Ralph Junge (Geschäftsführer Nürnberg Falcons), Niels Rossow (Vorstand Finanzen und Verwaltung 1. FC Nürnberg), Wolfgang Gastner (Geschäftsführer Nürnberg Ice Tigers) und Holger Schwiewagner (Geschäftsführer SpVgg Greuther Fürth).

© Sportfoto Zink / Boris Schumacher, Sportfoto Zink / Boris Schumacher Sie wollen gemeinsam helfen (von links): René Selke (Geschäftsführer HC Erlangen), Ralph Junge (Geschäftsführer Nürnberg Falcons), Niels Rossow (Vorstand Finanzen und Verwaltung 1. FC Nürnberg), Wolfgang Gastner (Geschäftsführer Nürnberg Ice Tigers) und Holger Schwiewagner (Geschäftsführer SpVgg Greuther Fürth).

Die schrecklichen Bilder aus den Erdbebengebieten in der Türkei und in Syrien haben sich bei vielen Menschen ins Gehirn eingebrannt. Die Zahl der Toten ist inzwischen auf 50.000 gestiegen, knapp eineinhalb Millionen Menschen sollen ihr Zuhause verloren haben. An ein normales Leben ist in den komplett zerstörten Gebieten noch lange nicht zu denken - dafür, dass sich das in den kommenden Wochen und Monaten schrittweise ändert, wollen auch die fränkischen Profivereine sorgen.

Knapp eineinhalb Millionen Menschen sollen in den Krisenregionen ihr Zuhause verloren haben. Fußballstadien wie dieses in der Provinz Kahramanmaras werden zu Notlagern umfunktioniert.

Knapp eineinhalb Millionen Menschen sollen in den Krisenregionen ihr Zuhause verloren haben. Fußballstadien wie dieses in der Provinz Kahramanmaras werden zu Notlagern umfunktioniert. © imago images/ITAR-TASS, NNZ

Am Mittwoch gaben die Spielvereinigung Greuther Fürth, der 1. FC Nürnberg, die Nürnberg Ice Tigers, die Nürnberg Falcons und der HC Erlangen bekannt, dass sie "eine gemeinsame Spendenaktion für die Betroffenen" organisieren. "In den erdbebenerschütterten Gebieten (...) wird Unterstützung aus anderen Ländern dringend benötigt", heißt es in einer Mitteilung. "Um die Hilfsorganisationen vor Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen, haben sich auch die fränkischen Spitzensportvereine zusammengetan und sammeln im Rahmen ihrer kommenden Spieltage Spenden für die Türkei und Syrien, die dann an den Frankenkonvoi überwiesen werden sollen."

Der Frankenkonvoi ist eine Fürther Hilfsorganisation, die sich seit 2015 in Krisengebieten "sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland" engagiert. "Dabei spielt es für uns keine Rolle, ob es sich um Flüchtlinge, Waisenkinder oder Obdachlose handelt. Jeder wird unterstützt", schreibt der Verein auf seiner Homepage. Auch rund um die stark betroffene Region Hatay wollte der Frankenkonvoi zuletzt helfen und eine Feldküche zur Versorgung der Menschen aufbauen - musste die Reise aber aufgrund Angriffen und Plünderungen vorerst absagen.

"1 Fan, 1 Euro" zum Heimspiel gegen Magdeburg

Dabei wollen die Klubs aus etwas Kleinem etwas Großes machen und jeden Zuschauer einbinden. Die Spielvereinigung wird unter dem Motto "1 Fan, 1 Euro" zum Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am 18. März einen Euro auf den normalen Tageskartenpreis aufschlagen. Zudem soll es laut Kleeblatt "eine Spende aus Mannschaft und Verein" geben. Der Club schließt sich der Aktion an und wird beim Heimspiel gegen Darmstadt (2. April) ebenfalls einen Euro mehr pro Ticket verlangen.

"Es ist klasse, dass wir hier gemeinsam mit weiteren fränkischen Vereinen Unterstützung für die Betroffenen auf die Beine stellen", sagt Finanz-Geschäftsführer Holger Schwiewagner. "Damit können wir alle hoffentlich einen kleinen Beitrag leisten, um den Betroffenen eine unmittelbare Hilfe zukommen zu lassen."

Ein "starkes solidarisches Zeichen" sieht Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg, in der Aktion. "Die furchtbaren Bilder haben wir alle im Kopf, das Leid ist unermesslich groß. Mit Unterstützung unserer Fans wollen wir mithelfen."

Das planen Falcons, Ice Tigers und HCE

Die Anhänger der Nürnberg Falcons haben schon gegen Hagen ihr Pfand für die Erdbebenopfer gespendet. Die Aktion des Noris Blockers Club soll am kommenden Freitag gegen Jena wiederholt werden. Für den 19. März ist auch von Seiten der Vereins selbst eine Spendenaktion geplant.

Der HC Erlangen ermöglicht einen Spenden-Euro beim Ticketkauf zur Partie gegen Leipzig, während die Nürnberg Ice Tigers die Einnahmen aus dem Losverkauf für die diesjährigen getragenen Spielertrikots spenden wollen.


Wer den "Frankenkonvoi" unterstützen will, kann das auch per Überweisung tun. IBAN: DE36 7625 0000 0040 8462 89.

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