Historische Steine sind in Gefahr

22.6.2020, 18:30 Uhr

Steine sind Jürgen Nickels Leidenschaft, genau gesagt: historische Grenzsteine. Dafür hat er das Projekt "Historische Grenze" ins Leben gerufen und engagiert sich für die alten Zeugnisse, die in Wald, Flur und gelegentlich auch in Dörfern oder verbaut in Gebäuden zu finden sind (wir berichteten).

Ganz offiziell gehören diese Grenzsteine dem Freistaat. Sie markieren unter anderem das ehemalige Hohenzollerngebiet, das auch durch den Landkreis Fürth verläuft, oder sie zeigen den Machtbereich der Stadt Nürnberg um das Jahr 1520 an. Doch es gibt keine Stelle innerhalb der bayerischen Verwaltung, die sich um diese alten steinernen Markierungen kümmert.

Aufgabe des Freistaates

Der Zirndorfer Nickel bedauert das, denn die steinernen Zeitzeugen können einfach von einem Ort zum anderen gebracht werden, um beispielsweise einen privaten Garten zu gestalten. Sie werden bei einem Verkehrsunfall beschädigt oder einfach untergepflügt. Das Eigentumsrecht aber wird nicht vollzogen. Dennoch gelten die Grenzsteine als Kleindenkmäler und stehen, soweit sie bekannt sind, in der Denkmalschutzliste.

Jürgen Nickel wünscht sich nun, dass der Freistaat eine Institution benennt, die sich um die historischen Markierungen kümmert. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sie trotz Denkmalschutz nach und nach verschwinden, fürchtet er.

Dafür hat der Hobby-Historiker eine Petition beim bayerischen Landtag eingereicht. Darin fordert er, unter anderem zu prüfen, ob es nicht einen Landesbeauftragten für diese Kleindenkmäler geben sollte, um ihre Bedeutung für die Heimatgeschichte besser herauszustellen.

InfoMehr über das Projekt findet sich unter www.historische-grenze.de

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