"Die Impfung kommt zum Bürger"

Impfen ohne Termin: Im Impfbus des Landkreises Forchheim

29.10.2021, 05:28 Uhr
In Hausen hat sich vor dem Impfbus eine Schlange von Menschen jeden Alters gebildet, die die Gelegenheit wahrnehmen wollen, sich schnell und unkompliziert gegen Covid 19 impfen zu lassen.  

© Barbara Schapp, NNZ In Hausen hat sich vor dem Impfbus eine Schlange von Menschen jeden Alters gebildet, die die Gelegenheit wahrnehmen wollen, sich schnell und unkompliziert gegen Covid 19 impfen zu lassen.  

Nach einer Impfflaute im Sommer sind die Impfzahlen wieder gestiegen. Alleine im Impfzentrum wurden bis jetzt 41.505 Erstimpfungen durchgeführt. 39.450 Personen haben ihre Zweitimpfung und 1.205 Personen ihre Auffrischimpfung bekommen. Auch die Hausärzte impfen weiterhin: Es wurden 31.697 Erst- und 34.209 Zweitimpfungen sowie 2.099 Auffrischimpfungen durchgeführt.

"Eine genaue Impfquote für den Landkreis Forchheim kann nicht berechnet werden", sagt Laura Trummer, stellvertretende Leitung des Impfzentrums Forchheim. "Zu viele unterschiedliche Stellen bieten Impfungen an wie beispielsweise Betriebsärzte."

Sylvia Sturm und ihr Sohn Christian finden es gut, dass der Impfbus zu ihnen kommt und sie spontan hingehen können.  

Sylvia Sturm und ihr Sohn Christian finden es gut, dass der Impfbus zu ihnen kommt und sie spontan hingehen können.   © Barbara Schapp, NNZ

Sie kann von jüngst gutem Zulauf berichten. Der Impfbus „wird gut angenommen, vor allem in den Abendstunden", erzählt Trummer. Sie trifft viele "der Älteren, die sich in der Mehrzweckhalle in Hausen impfen haben lassen" wieder am Bus. Die Leute sind "bunt gemischt", sagt sie. "Von der Erst- bis zur Drittimpfung, von Alt bis Jung, jede Gruppe ist vertreten. „Auch Personen aus anderen Landkreisen oder aus dem Umland der Stationen" nutzen das mobile Angebot.

Jeder darf vorbeikommen

"Am Impfbus ist jeder willkommen", sagt Trummer. Man kann ohne Termin vorbeikommen und sich anstellen. Nach und nach wird dann geprüft, ob alle in der Schlange die benötigten Unterlagen dabei haben. Hierfür geht eine Person vom Impfbus herum und fragt, ob man den Personalausweis dabei hat und wenn möglich auch den Impfpass.

"Dann wird geklärt, ob eine Berechtigung vorliegt", erklärt Trummer. Das heißt, das Team überprüft, ob genügend Zeit zwischen den Impfungen liegt. "Es gibt zwei Bereiche, die im Einbahnstraßensystem zugänglich sind." In der Mitte ist der Eingang. Von dort aus wird man den zwei Räumen zugeteilt, indem die Dokumentation, Beratung und Impfung vorgenommen wird. "So begegnen sich die Leute nicht beim Hinausgehen", erklärt Trummer.

Ein ausgeklügelter Plan

Viele Gespräche mit den Gemeinden wurden geführt. Das Ziel war einen Tourplan zu ermöglichen, der "so viele Menschen wie möglich erreicht." Jetzt hat sich "alles gut eingespielt", findet Trummer. Der Impfbus ist noch bis Ende des Jahres unterwegs. Dann wird entschieden, ob das mobile Angebot noch länger erhalten bleibt.

Auch in der Warteschlange herrscht eine positive Stimmung. Tiago Scatá (16) findet gut, dass er und sein Vater "nicht mehr extra nach Forchheim fahren müssen" für ihre Zweitimpfung. „Das spart Zeit und schont die Umwelt", sagt er.

Dzenana Uzejruvic freut sich übers Impfen.

Dzenana Uzejruvic freut sich übers Impfen. © Barbara Schapp, NNZ

Ein 45-jähriger Unternehmer, der lieber unerkannt bleibt, findet das Angebot vereinfacht vieles. Ein großer Vorteil ist für ihn, "dass man keinen Termin braucht wie beim Arzt." So kommt "die Impfung zum Bürger, nicht der Bürger zur Impfung." Noch besser fände er, geringere Abstände bei den Terminen und "wenn die Gemeinden mehr Werbung für die Impfangebote" machen würden. Er selbst hat aus dem Gemeindeblatt vom Impfbus erfahren: "Die jüngere Generation wird das wahrscheinlich nicht lesen." Deshalb fände er, Wimmelbacher Werbung auf Plattformen gut, die auch die jüngeren Bürger erreichen. "Ein proaktives Verhalten von der Gemeinde" würde er sich in diesem Kontext wünschen.

Dzenana Uzejruvic (22), Krankenschwester auf der Intensivstation und Risikopatientin, freut sich über den Impfbus. Das mobile Angebot "ist gut für mich, weil man draußen an der frischen Luft warten kann." Jetzt da sie sich endlich impfen lassen kann, freut sich Uzejruvic über den unkomplizierten Ablauf am Impfbus.

"Das ist alles sehr gut organisiert", findet Sylvia Sturm (55). Sie ist mit Ihrem Sohn Christian Sturm (22) da. Er mag am liebsten die "Spontaneität", die einem das mobile Angebot bietet. Beide freuen sich, dass sie für die Zweitimpfung weniger Zeit investieren müssen, da der Impfbus zu ihnen kommt.

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