Mühlhausen bekommt einen Solarpark

11.2.2021, 10:57 Uhr
Der Gemeinderat hat die Pläne für einen neuen Solarpark in Mühlhausen abgesegnet. Der Bau einer Windkraftanlage ist dagegen noch fraglich.

© Hans von Draminski Der Gemeinderat hat die Pläne für einen neuen Solarpark in Mühlhausen abgesegnet. Der Bau einer Windkraftanlage ist dagegen noch fraglich.

Der Projektentwickler will auf Ackerflächen unterhalb des Motocrossgeländes einen Solarpark errichten. Er wäre Teil eines Bürgerenergieparks, zu dem noch ein Windrad kommen soll.

Zustimmung ohne Diskussion

Dem Antrag stimmte der Gemeinderat ohne Diskussion zu, bei zwei Gegenstimmen aus der CSU-Fraktion. Die Bürgervertreter hielten sich bei ihrer Entscheidungsfindung an die Kriterien, die sie sich selbst in der Sitzung zuvor verordnet hatten.

Punktmatrix-System für Photovoltaik

Anhand einer Matrix werden Photovoltaikanlagen demnach mit Punkten bewertet. Auf den Prüfstand kommen unter anderem ökologische Aspekte, die Auswirkung auf Wohngebiete oder die Beeinträchtigung von Natur- und Bodendenkmälern. Während die Chancen für den Solarpark nunmehr nicht schlecht erscheinen, steht die Umsetzung des Windrades noch in den Sternen. Die Entscheidung darüber soll im Oktober in einem Bürgerentscheid fallen.

Ringen um Fahrbahn-Breite

Anders als beim Solarpark wurde um das Baugebiet Schleifäcker im Ortsteil Schirnsdorf verbal heftig gerungen. Es geht dabei um neun Bauplätze am westlichen Ortsrand, die beidseitig der Straße in Richtung Horbach liegen. Es waren nur geringfügige Änderungen an den Grundstücksgrenzen und der Fahrbahnführung vorzunehmen. Anders als zunächst geplant soll der Gehsteig nun durchgehend an der nördlichen Straßenseite angelegt werden.

"Landwirtschaft wird ausgesperrt"

Alexander Schüpferling, der 2. Bürgermeister, konnte sich überhaupt nicht damit abfinden, dass in diesem Bereich die Fahrbahn nur 4,5 Meter breit sein soll. "Das geht nie gut. Die Landwirtschaft wird so komplett ausgesperrt. Es ist eine Hauptverkehrsstraße", wetterte der FW-Politiker. Ein parkendes Auto und es gebe kein Durchkommen mehr für landwirtschaftliche Fahrzeuge, gab Schüpferling zu bedenken.

Anwohner-Wünsche berücksichtigt

Bürgermeister Klaus Faatz und andere Ratsmitglieder erinnerten daran, dass die Straßengestaltung im Rahmen der Dorferneuerung so festgelegt worden sei. Georg Schreiber, der Planer, wies darauf hin, dass die Wünsche der Anwohner nach einer Verkehrsberuhigung in die Planung Eingang gefunden hätten. Durch Ausweichstellen sei sichergestellt, dass auch breitere Fahrzeuge aneinander vorbeikämen. Je breiter die Fahrbahn sei, desto größer werde die Versuchung, sie auch als Parkfläche zu nutzen, hieß es aus dem Ratsgremium.

Kritik an Fahrbahnerhöhung

Kritik übte Schüpferling auch an einer zur Verkehrsberuhigung eingebauten Fahrbahnerhöhung. Seiner Meinung sollte sie weiter in Richtung Ortsausgang stehen und auch anders ausgeführt werden. Faatz' Stellvertreter war der einzige, der gegen die Planänderungen stimmte.

Supermarkt darf ausgebaut werden

Der dritte Bebauungsplan auf der Tagesordnung bezog sich auf die Ausbaupläne des Nettomarktes. Mit dem geplanten Zuwachs gilt das Geschäft als "großflächiger Einzelhandel", für das im Flächennutzungsplan ein Sondergebiet ausgewiesen werden muss, erläuterte Faatz. Mit einer Gegenstimme setzte der Gemeinderat das Verfahren in Gang.

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