Jahresbilanz
Rekord geknackt: 161,3 Millionen Menschen in Nürnberg nutzen Bus und Bahn - trotzdem Minusgeschäft
03.06.2025, 12:15 Uhr
Wie die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft mitteilt, haben im vergangenen Jahr 161,3 Millionen Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel der VAG benutzt. Im Vorjahresvergleich verzeichnet das Tochterunternehmen der Städtischen Werke Nürnberg somit ein Plus von 7,3 Millionen. Mehr Fahrgäste beförderte man zuletzt nur im Jahr 2019. Dort lag die Zahl der Passagiere bei 152,4 Millionen. Damit gelang „ein eindrucksvoller Schritt nach vorn“, teilt das Unternehmen mit. Trotz Erfolge musste das Geschäft aber einiges einbüßen.
Nürnberg wird immer nachhaltiger. Laut VAG-Jahresbilanz, legten Nürnbergerinnen und Nürnberger 2024 erstmals genau so viele innerstädtische Wege mit dem ÖPNV wie mit dem Auto zurück. Der Anteil des Umweltverbunds, also Zu-Fuß-Gehen, Radfahren und ÖPNV, lag bei Fahrten in der Innenstadt bei 86 Prozent.
281.000 der VAG-Kundinnen und Kunden besaßen ein Abo - 259.000 von ihnen ein Deutschlandticket. Neun von zehn Befragten seien laut VAG zufrieden mit dem Unternehmen. Und auch die Pünktlichkeitsquote stieg über die Reihen hinweg auf zwischen 84 und 99 Prozent. Trotz Rekorde stünde der öffentliche Nahverkehr erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Im zurückliegenden Geschäftsjahr verzeichnet das Unternehmen ein Minus von 109 Millionen Euro. Somit liegt es 12 Millionen Euro beziehungsweise 12,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
VAG: ÖPNV muss gefördert werden
„Der öffentliche Nahverkehr ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge und muss im Investitionsprogramm der Bundesregierung entsprechend berücksichtigt werden“, betonte Vorstandssprecher Dahlmann-Resing. „Unsere klare Forderung an die Politik lautet daher: Das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) muss dringend modernisiert und die Mittel dafür spürbar aufgestockt werden. Denn die Kommunen dürfen nicht noch stärker belastet werden.“
Dringend nötig sei deswegen der im Koalitionsvertrag vereinbarte Pakt zwischen Bund, Länder und Kommunen, damit der Nahverkehr vor Ort finanziert werden kann. Zudem seien verlässliche Zusagen für den weiteren Verlustausgleich beim Deutschlandticket nötig: „Wer so viele Menschen bewegt, verdient spürbaren politischen Rückenwind“, so Magdalena Weigel, Vorstand der VAG.
Der Nürnberger Stadtrat hat im Januar 2021 den „Mobilitätsbeschluss für Nürnberg“ gefasst, wonach bis zum Jahr 2030 68 % der Wege mit dem Umweltverbund, bedeutet ÖPNV, mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Dafür brauche es aber attraktive Alternativen zum Auto. „Der ÖPNV ist entsprechend leistungsfähig auszubauen“, teilt die Stadt Nürnberg mit. Beschlossen wurden konkrete Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebots, mit Fokus auf dem Straßenbahnnetz, da „hier das größte Entwicklungspotential besteht“.
Redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels wurde fälschlicherweise berichtet, die VAG habe ein Minus von „-109.586 € verzeichnet und liege damit 12.010 € unter dem Vorjahresniveau“. Tatsächlich hätten die Zahlen korrekt mit „-109.586 T €“ beziehungsweise „12.010 T €“ angegeben werden müssen.
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