Nürnberg als Zentrum für griechische Nazis

1.2.2013, 18:41 Uhr
Nürnberg als Zentrum für griechische Nazis

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„Chrysi Avgi“, zu Deutsch: „Goldene Morgenröte“, hat bei den letzten griechischen Parlamentswahlen 6,9 Prozent erzielt. Wegen der Sparpolitik erlebt die nationalsozialistische und antisemitische Gruppierung derzeit großen Zulauf und versucht nun auch im europäischen Ausland zu agitieren. Inzwischen würden laut Umfragen bereits zwölf Prozent diese Partei wählen.

Die Gründung der Nürnberger Zelle sei, so heißt es auf der Webseite, die Antwort der Auslandsgriechen auf „die dreckigen Hippies und das Regime der demokratischen Diktatur in unserer Heimat“. Zudem finden sich dort Sätze wie: „Ihr Zinswucherer, versteht endlich, dass unsere Wut nicht mehr zurückgehalten werden kann.“ Von der Seite wird auch zu anderen Naziorganisationen verlinkt, zum Beispiel zur „White Women Front“, die mit der NPD-Frauenorganisation „Ring Nationaler Frauen“ zusammenarbeitet.

Die Beiträge auf der Webseite enden meist mit dem Satz: „Lang lebe unser Führer Nikolaos Michaloliakos!“ Der Chef der griechischen Nationalsozialisten leugnet den Holocaust und bezeichnete Hitler als „große Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts“. Wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Journalisten saß er in den 70er Jahren im Gefängnis.

Auf der Seite der Nürnberger Zelle wird auch zu dem für Samstag angekündigten Imia-Marsch aufgerufen, der sich gegen die Türkei wendet und der zwei Inseln für Griechenland beansprucht. In einer weiteren Forderung will die „Goldene Morgenröte“ erreichen, dass Istanbul griechische Hauptstadt wird.

Vielen in Deutschland lebenden Griechen sind die Aktivitäten von „Chrysi Avgi“ unangenehm. Erst vor einigen Wochen wurde eine Unterschriftenaktion unter dem Titel „Nichts Goldenes an dieser Morgenröte“ gestartet. Der Verband Griechischer Gemeinden hat, wie das Bündnis Nazistopp meldet, die Partei als „unerwünscht“ und als „eine Schande für Griechenland und Europa“ bezeichnet.

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