Nürnberg bekommt ein neues Logo

4.7.2011, 19:00 Uhr
Nürnberg bekommt ein neues Logo

Vergleicht man beide Nürnberger Stadt-Logos miteinander, fragt sich der Beobachter, weshalb ein Wechsel nicht schon eher stattgefunden hat. Auf einer Seite mit 40 Logos anderer deutscher Städte fällt die rote Nürnberger Marke auf den ersten (und auch zweiten) Blick gar nicht auf. Viel zu schmal ist sie etwa im Vergleich zu Berlin, wo der Stadtname gut sichtbar neben dem Brandenburger Tor prangt, oder mit den Turmspitzen des Kölner Doms und dem auffälligen Schriftzug der Rheinmetropole.

„Auch im Vergleich mit den Auftritten von Sponsoren auf gemeinsamen Veröffentlichungen geht das alte Nürnberger Logo oft unter“, findet Oberbürgermeister Ulrich Maly. Daher sei es an der Zeit für ein neues Erscheinungsbild gewesen, meinte das Stadtoberhaupt bei einer Präsentation vor den Medien.

Das neue Logo — entwickelt von der Braunschweiger Agentur „wirDesign“ — ist viel größer, nicht mehr so flach und geschlossen. Die Burgsilhouette ist zwar etwas abgeschnitten, dafür aber besser zu erkennen. So wie der Name Nürnberg, der jetzt viel größer und in Großbuchstaben unter einem Strich steht. Die zweitgrößte bayerische Kommune geht aber noch einen Schritt weiter. Um einen einheitlichen Auftritt zu erhalten, sind alle Dienststellen angewiesen, nur noch das neue Logo zu verwenden. Es darf auf einem Brief, einem Flyer oder einer Broschüre auch nur noch an eine Stelle gesetzt werden: oben rechts. Unten, gegenüber, ist noch mal ein leeres rotes Feld. Fachleute sprechen von einer „Markenklammer“. Und immer muss um die Seite ein Rahmen sein. Warum so viele Vorgaben?

„Häufig haben Dienststellen das alte Logo verfremdet“, erklärte Maly. „Das ist Gift für eine Marke. Das würde sich ein großes Unternehmen nie leisten.“ „Die Bürgerinnen und Bürger, aber auch Besucher und Unternehmen sollen klar erkennen: Immer dort, wo das Markenzeichen mit der reduzierten Burgsilhouette und dem Stadtnamen draufsteht, steckt auch ein Angebot oder eine Leistung der Stadt Nürnberg dahinter“, betonte der OB.

Stadt-Sprecher Siegfried Zelnhefer verweist zudem darauf, dass manche Ämter und sogar Abteilungen ein eigenes Logo verwenden, das manchmal dominanter dargestellt wird als die eigentliche Marke der Stadt. Damit soll nun Schluss sein.

„Die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen mitzuziehen ist groß“, zeigt er sich überzeugt vom Ende der Solo-Auftritte. Auch für „Fremdlogos“, etwa von Sponsoren, gilt nun eine neue Hierarchie. Sie müssen künftig unauffälliger platziert werden.

100000 Euro hat die Umstellung bisher gekostet. Dabei gab und gibt es viel Eigenleistung. Für die Dienststellen haben die beiden Stadtgrafiker Herbert Kulzer und Ralf Weglehner Anleitungen und Beispiele vorbereitet, wie sie künftig mit dem neuen Auftritt umzugehen haben. Dabei können sie auch, wenn es denn unbedingt gewünscht wird, noch ihr eigenes Logo – etwa beim Tiergarten – dezent mit einsetzen. „Diese Vielfalt ist noch möglich, ohne dass das neue Stadt-Logo untergeht“, ist Siegfried Zelnhefer überzeugt.

So viel steht fest: Beim Blick auf ein zweites Blatt mit den Stadt-Logos sticht die Nürnberger Marke gleich ins Auge.

 

10 Kommentare