Nürnberg wird Deutscher Meister: Erinnerungen an 1968

3.5.2018, 12:16 Uhr
50 Jahre ist die letzte Meisterschaft des 1. FC Nürnberg jetzt schon her. Wer dabei war, wird die glorreichen Tage im Mai 1968 nicht vergessen.
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Ein Prosit auf den Mai 1968!

50 Jahre ist die letzte Meisterschaft des 1. FC Nürnberg jetzt schon her. Wer dabei war, wird die glorreichen Tage im Mai 1968 nicht vergessen. © Achim Bergmann

Ich bin gebürtiger Neustädter und wir sind damals in einer großen Gruppe zum letzten Spiel der Saison nach Nürnberg reingefahren. Manche sind die 45 Kilometer zum Stadion sogar gelaufen und durften auf der Aschenbahn eine Ehrenrunde drehen. Was soll ich sagen? Es ist eine Lebenserinnerung für mich, das war ganz einfach Gänsehaut pur. Wir hatten damals eine Abwehrkette, da träumen wir heute davon. Aber da ist natürlich auch ein bisschen Idealisierung dabei. Es war eine total geile Zeit. Und ich war nicht nur dabei, sondern mittendrin.
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Heinz Haffki

Ich bin gebürtiger Neustädter und wir sind damals in einer großen Gruppe zum letzten Spiel der Saison nach Nürnberg reingefahren. Manche sind die 45 Kilometer zum Stadion sogar gelaufen und durften auf der Aschenbahn eine Ehrenrunde drehen. Was soll ich sagen? Es ist eine Lebenserinnerung für mich, das war ganz einfach Gänsehaut pur. Wir hatten damals eine Abwehrkette, da träumen wir heute davon. Aber da ist natürlich auch ein bisschen Idealisierung dabei. Es war eine total geile Zeit. Und ich war nicht nur dabei, sondern mittendrin. © Micha Schneider

Ich bin als 14-Jähriger extra von Mainz zum letzten Spiel nach Nürnberg gefahren -  ohne zu wissen, wie man überhaupt vom Bahnhof zum Stadion kommt. Ich habe kaum was gesehen, bei 65.000 Zuschauern, damals irgendwo in hinterster Reihe. Aber nach dem Abpfiff ging es über den Zaun und ich konnte mitfeiern und habe sogar von der ganzen Mannschaft Autogramme bekommen.  Ein einmaliges Erlebnis, dass es wert ist, nach 50 Jahren noch einmal hierher zu kommen.
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Franz Brückner

Ich bin als 14-Jähriger extra von Mainz zum letzten Spiel nach Nürnberg gefahren - ohne zu wissen, wie man überhaupt vom Bahnhof zum Stadion kommt. Ich habe kaum was gesehen, bei 65.000 Zuschauern, damals irgendwo in hinterster Reihe. Aber nach dem Abpfiff ging es über den Zaun und ich konnte mitfeiern und habe sogar von der ganzen Mannschaft Autogramme bekommen. Ein einmaliges Erlebnis, dass es wert ist, nach 50 Jahren noch einmal hierher zu kommen. © Micha Schneider

Ich war in der Saison 1967/68 mit meinem Vater beim 4:0 gegen den HSV im Stadion, ab da war der Club Tabellenführer — und ich kam ins Internat nach Bamberg. Das war hart. Am Spieltag sind wir immer raus aus dem Studiersaal und haben uns ans Radio gehängt, „Heute im Stadion“, gab‘s ja damals schon. Zur Meisterschaft konnte ich leider nicht weg aus Bamberg. Das Meisterglas hier steht bei mir daheim im Schrank, das wird nur zu besonderen Anlässen rausgeholt — und in die Spülmaschine kommt es natürlich auch nicht.
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Klaus Welker, Herzogenaurach

Ich war in der Saison 1967/68 mit meinem Vater beim 4:0 gegen den HSV im Stadion, ab da war der Club Tabellenführer — und ich kam ins Internat nach Bamberg. Das war hart. Am Spieltag sind wir immer raus aus dem Studiersaal und haben uns ans Radio gehängt, „Heute im Stadion“, gab‘s ja damals schon. Zur Meisterschaft konnte ich leider nicht weg aus Bamberg. Das Meisterglas hier steht bei mir daheim im Schrank, das wird nur zu besonderen Anlässen rausgeholt — und in die Spülmaschine kommt es natürlich auch nicht. © Achim Bergmann

Für mich war die Meisterschaft eine große Sensation. Fritz Popp und Heinz Müller habe ich selbst noch gekannt, weil ich mit ihnen bei 1860 Schweinau zusammen in der Jugend gespielt habe. Die beiden haben damals 500 D-Mark bekommen und sind ab zum Club. Ganz Nürnberg war begeistert. Leider sind wir nach einem Jahr wieder abgestiegen, aber das gehört halt auch dazu, zum Fußball. Ich war bei jedem Spiel draußen bei meinem Club und als wir Meister wurde sind wir jubelnd mit zur Kaiserburg.
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Ludwig Dietrich

Für mich war die Meisterschaft eine große Sensation. Fritz Popp und Heinz Müller habe ich selbst noch gekannt, weil ich mit ihnen bei 1860 Schweinau zusammen in der Jugend gespielt habe. Die beiden haben damals 500 D-Mark bekommen und sind ab zum Club. Ganz Nürnberg war begeistert. Leider sind wir nach einem Jahr wieder abgestiegen, aber das gehört halt auch dazu, zum Fußball. Ich war bei jedem Spiel draußen bei meinem Club und als wir Meister wurde sind wir jubelnd mit zur Kaiserburg. © Micha Schneider

Ich war damals 15 Jahre alt und haben im Stadion in München das vorletzte Spiel erlebt. Auf dem Rückweg sind wir in Treuchtlingen vom berühmten Zug mit unserem Meistermannschaft überholt worden. Wir standen fast eine Stunde auf dem Abstellgleis. Als wir dann heim gekommen sind, war natürlich am Bahnhof großer Trubel. Auch beim letzten Spiel warenwir natürlich dabei. Danach ging es runter zum Hauptmarkt. Die Mutter hatte Angst, weil ich noch so klein war - aber ich habe  es überlebt. Das war so groß, so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe meine Fahne von damals leider vernichtet, allerdings nicht wegen Vereinsuntreue, sondern einfach, weil sie so in die Jahre gekommen war. Es war eine große selbstgebaute Baumwollfahne, die hat man in meinem Alter damals gar nicht tragen können.
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Werner Segmaier

Ich war damals 15 Jahre alt und haben im Stadion in München das vorletzte Spiel erlebt. Auf dem Rückweg sind wir in Treuchtlingen vom berühmten Zug mit unserem Meistermannschaft überholt worden. Wir standen fast eine Stunde auf dem Abstellgleis. Als wir dann heim gekommen sind, war natürlich am Bahnhof großer Trubel. Auch beim letzten Spiel warenwir natürlich dabei. Danach ging es runter zum Hauptmarkt. Die Mutter hatte Angst, weil ich noch so klein war - aber ich habe es überlebt. Das war so groß, so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe meine Fahne von damals leider vernichtet, allerdings nicht wegen Vereinsuntreue, sondern einfach, weil sie so in die Jahre gekommen war. Es war eine große selbstgebaute Baumwollfahne, die hat man in meinem Alter damals gar nicht tragen können. © Micha Schneider

Ich hab noch die Sammelhefte von früher, die Saison 66/67 und natürlich auch die Meistersaison. Mit zehn Jahren hab ich angefangen, das Sammelheft kostete 4,50 DM, eine Tüte mit fünf Bildern 20 Pfennig. Man konnte aber einen Brief an den Versand schreiben, welche Spieler einem noch fehlten und bekam die dann zugeschickt. Fürs Stadion war ich noch etwas zu jung, wir haben also immer im Radio „Heute im Stadion“ gehört. Live hab ich den Club dann auch gesehen — aber in der 2. Liga, leider.
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Jochen Distler aus Streitberg

Ich hab noch die Sammelhefte von früher, die Saison 66/67 und natürlich auch die Meistersaison. Mit zehn Jahren hab ich angefangen, das Sammelheft kostete 4,50 DM, eine Tüte mit fünf Bildern 20 Pfennig. Man konnte aber einen Brief an den Versand schreiben, welche Spieler einem noch fehlten und bekam die dann zugeschickt. Fürs Stadion war ich noch etwas zu jung, wir haben also immer im Radio „Heute im Stadion“ gehört. Live hab ich den Club dann auch gesehen — aber in der 2. Liga, leider. © Achim Bergmann

Ich habe zusammen mit unserem Meister-Torwart Roland Wabra eine Versicherungsagentur geführt und war eng mit ihm befreundet. Durch ihn war ich die ganze Saison hautnah mit dabei. Ich habe immer seine Frau und seinen Sohn mit dem Auto zum Stadion gefahren, wenn er gespielt hat, und habe die schönen Spiele aber auch die Durchhänger gesehen. Das 7:3 gegen die Bayern war natürlich der Höhepunkt. Ich war auch bei der Meisterfeier in der alten Messehalle dabei. Da ging es aber eher gesittet, ruhig, zu, so wie die Menschen beim Club damals waren. Bier über den Kopf schütten und solche Sachen kannte man damals noch nicht.  Aber natürlich waren sie ganz stolz, dass Udo Jürgens für sie gesungen hat. Ihn haben sie dann auch als Clubmitglied aufgenommen.
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Gerd Luce

Ich habe zusammen mit unserem Meister-Torwart Roland Wabra eine Versicherungsagentur geführt und war eng mit ihm befreundet. Durch ihn war ich die ganze Saison hautnah mit dabei. Ich habe immer seine Frau und seinen Sohn mit dem Auto zum Stadion gefahren, wenn er gespielt hat, und habe die schönen Spiele aber auch die Durchhänger gesehen. Das 7:3 gegen die Bayern war natürlich der Höhepunkt. Ich war auch bei der Meisterfeier in der alten Messehalle dabei. Da ging es aber eher gesittet, ruhig, zu, so wie die Menschen beim Club damals waren. Bier über den Kopf schütten und solche Sachen kannte man damals noch nicht. Aber natürlich waren sie ganz stolz, dass Udo Jürgens für sie gesungen hat. Ihn haben sie dann auch als Clubmitglied aufgenommen. © Micha Schneider

Ich bin ein 65er Jahrgang, hatte also leider keine Chance auf die Meisterschaft. Ich sammele trotzdem die ganz alten Fanartikel. Der Opa Schorsch bei uns im Ort, der hatte damals schon viele, die wollte er entsorgen, da bin ich schnell rübergerannt zu ihm. Inzwischen hab ich ein ganzes Zimmer im Dachboden voll mit Club-Sachen. Meine Söhne sind natürlich auch verclubbt, das wird also alles vererbt. Mein Jüngster ist schon am Tag seiner Geburt Mitglied geworden, dafür hab ich gesorgt. Übrigens: Ich hab meine Frau im Club-Trikot geheiratet, das kam dann auch in die Stadionzeitung.
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Ewald Hassler, Schauerheim

Ich bin ein 65er Jahrgang, hatte also leider keine Chance auf die Meisterschaft. Ich sammele trotzdem die ganz alten Fanartikel. Der Opa Schorsch bei uns im Ort, der hatte damals schon viele, die wollte er entsorgen, da bin ich schnell rübergerannt zu ihm. Inzwischen hab ich ein ganzes Zimmer im Dachboden voll mit Club-Sachen. Meine Söhne sind natürlich auch verclubbt, das wird also alles vererbt. Mein Jüngster ist schon am Tag seiner Geburt Mitglied geworden, dafür hab ich gesorgt. Übrigens: Ich hab meine Frau im Club-Trikot geheiratet, das kam dann auch in die Stadionzeitung. © Achim Bergmann

Ich habe mit Charly Ferschl zusammen in der Club-Jugend gespielt, er war mein bester Freund damals. Für uns war das natürlich ein absolutes Erlebnis, dass diese Mannschaft, die allein aus Nürnbergern, Fürthern und Spielern aus der Region zusammengestellt war, so eine Leistung gebracht haben.
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Herbert Böhm

Ich habe mit Charly Ferschl zusammen in der Club-Jugend gespielt, er war mein bester Freund damals. Für uns war das natürlich ein absolutes Erlebnis, dass diese Mannschaft, die allein aus Nürnbergern, Fürthern und Spielern aus der Region zusammengestellt war, so eine Leistung gebracht haben. © Micha Schneider