Lange Lehrzeit in Ostbayern nie bereut
10.6.2010, 00:00 UhrMit der bayerischen Vizemeisterschaft des Jahrgangs 1995 beim Acht-Bezirke-Turnier in Fürstenfeldbruck beendete Katja Sonntag von der weiblichen B-Jugend der HSG ihre Zugehörigkeit in der ostbayerischen A-Auswahl. Zusammen mit ihr scheidet auch Jessica Hiller aus, die zuletzt in der B-Mannschaft des Bezirks spielte.
Zuerst ein Quintett
Mit Katja Sonntag, Jessica Hiller, Sarah Meyer, Steffi Hermann und Nicole Roth absolvierten fünf Spielerinnen des Jahrgangs 1995 aus der damaligen D-Jugend der HSG ihre ersten Übungseinheiten auf Bezirksebene an jedem zweiten Samstag im Monat und anfangs auch sporadisch unter der Woche. Sie nahmen lange Anfahrtswege zu den Trainingsstätten, die sich über den gesamten Bezirk Ostbayern erstreckten (von Forchheim bis Cham), und die Doppelbelastung an den Wochenenden mit Ligaspiel in Kauf. Das ging mitunter an die Substanz auch der Eltern, die sich durch Bildung von Fahrgemeinschaften etwas Entlastung schafften.
Als Nicole Roth, die zum 1. FC Nürnberg wechselte und seither in der Auswahl des Bezirks Mittelfranken spielt, Steffi Hermann und Sarah Meyer freiwillig ausschieden, blieben nur noch Katja Sonntag und Jessica Hiller in der »Kaderschmiede« des Bezirks.
Während Katja Sonntag in der A-Mannschaft ihren Stammplatz fand und sich diesen mit erfolgreichen Leistungstests erhielt, gehörte Jessica Hiller dem B-Team an, was jedoch nicht unbedingt ein Klassen- oder Leistungsunterschied ist, denn bei der Vielzahl von leistungsstarken Mädchen sind es oft Kleinigkeiten, die über die Zugehörigkeit entscheiden.
Beide HSGlerinnen feierten nicht nur Titel und Meisterschaften, sondern sahen auch was von der Welt, Lohn für ihre Mühen und Entbehrungen: Der Bezirk Ostbayern ermöglichte ihnen in diesen Monaten zwei Auslandsaufenthalte, die nicht nur einen sportlichen Hintergrund hatten. Beide spielten in ihren Teams während eines einwöchigen Aufenthalts in Dänemark, in Kolding, bei einem hochkarätig besetzten internationalen Turnier mit 24 Mannschaften. Das A-Team verlor erst im Finale gegen Kopenhagen. Im B-Team gehörte Jessica Hiller mit 16 Treffern mit zu den erfolgreichsten Torschützinnen.
Katja Sonntag nahm zudem in Prag an einem ebenfalls international hochrangigen Turnier teil.
Katja Sonntag und Jessica Hiller scheiden altersbedingt aus. In die Bayernauswahl (weibliche B-Jugend) schafften es aus dem 24er Kader des Bezirks Ostbayern nur zwei Spielerinnen des HC Städtedreieck, eine Torfrau vom HC Sulzbach und die überragende Spielerin des Auswahlteams, Natascha Weber aus Forchheim.
Positiver Nebenaspekt
Positiver Nebenaspekt dieser Auswahlteams: »der Umdenkungsprozess bei den Vereinen«, so Trainer Robert Torunsky. Sie wagen nun vermehrt den Schritt in die Jugend-Landes-/Bayernliga. »Dieser erfreuliche Trend setzte sich auch in den Qualifikationsturnieren 2010/2011 fort«, freut sich Torunsky.
Katja Sonntag und Jessica Hiller haben es »nicht bereut, 30 Monate Mehrbelastung auf sich genommen zu haben«. »Beide belegen, dass Jugendarbeit und Talentförderung bei uns großgeschrieben werden«, heißt es bei der HSG.