Neumarkts Katholiken legen machtvolles Zeugnis ihres Glaubens ab
31.5.2018, 13:26 UhrViel Applaus von vielen Gläubigen, die gekommen waren. Der Platz vor dem Altar war so gefüllt wie schon lange nicht mehr, auch viele Kinder waren gekommen. Neben den Erst-Kommunikanten, die nahe dem Altar sitzen durften. Gottesdienst und Prozession gestalten die Stadtpfarrkirche, Hofkirche und Heilig Kreuz jedes Jahr gemeinsam.
"Ich habe mir von den Alten sagen lassen, dass früher der Untere Markt komplett gefüllt war", sagte Pfarrer Stefan Wingen mit einem langen Blick in die Runde. Soviele seien es heute nicht mehr, aber diese stünden ein für ihren Glauben.
"Ihr müsst doch verrückt sein, um diese Uhrzeit hierherzukommen", sagte der Pfarrer mit feiner Ironie: Man störe doch nur die Bürger, die sich am Feiertag ihre Semmeln holen wollten. Es sei gar davon die Rede, dass die "Prozession den Verkehr behindere". Trotzdem seien sie da, sagte Wingen, "wir bekennen uns zu Christus." Dafür gab es, wohl auch erstmalig bei einem Fronleichnams-Gottesdienst, Applaus im weiten Rund.
Einen dicken Dank gab es von Pfarrer Wingen an ein Bäckerei-Cafe am Oberen Markt. Das ist genau gegenüber dem ersten Altar. Aus Rücksicht auf den Gottesdienst, sagte Wingen, werde es den Verkauf während der Statio am Oberen Markt einstellen; zudem werde auf die Außenbestuhlung des Cafes verzichtet, bis die Prozession weiter gezogen sei. "Ein Dank an Plank", sagte der Pfarrer.
Nach dem Gottesdienst folgte die Aussetzung des Allerheiligsten, das Wingen unter dem Himmel zur ersten Station trug. Von dort ging es weiter zum Altar am Weißenfeldplatz, auch hier sprachen die Pfarrer Fürbitten.Vorbei ging es an der Christuskirche durch die Klostergasse auf den Residenzplatz. Die Glocken der Christuskirche blieben heuer erstmals stumm - als Pfarrer im Ruhestand Peter Loos noch im Dienst war, hatte er diese beim Vorbeizug der Katholiken immer zum ökumenischen Gruß läuten lassen.
Vom Residenzplatz trug Pfarrer Wingen das Allerheilligste wieder zurück in die Hofkirche und barg es im Altar. Nicht nur, dass heuer mehr Menschen zur Prozession gekommen waren; Pfarrer Wingen selbst bringt auch ein neues Selbstbewusstsein in die Pfarrei. Während des Segens mit dem Allerheilgsten möchten sich die Gläubigen, die das könnten, doch bitte nieder knien, bat er. Und viele sanken auf dem Residenzplatz auf das Pflaster.
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