Publikumsmagneten: Rösser, Strauß und Kohl
08.01.2012, 10:00 Uhr
Die Auftriebsprämie beträgt wieder zwischen 15 und 50 Euro. Jeder Pferdehalter erhält ein Erinnerungsgeschenk. Ferner wird je ein Ehrenpreis für die verschiedenen Rassen (Kaltblut, Warmblut, Haflinger, Pony), sowie ein Preis für die langjährige Unterstützung der Veranstaltung in Form von Pokalen vergeben.
Die gesamte Innenstadt ist mit Ständen von 300 Fieranten gesäumt. Ab 9 Uhr erfolgt der Auftrieb der Pferde. Gegen 10.30 Uhr begrüßt Bürgermeister Ludwig Eisenreich die Rossmarktbesucher und die politische Prominenz mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die Hauptrednerin der anschließenden politischen Kundgebung ist. Gegen 12.30 Uhr erfolgt die Pokalverleihung und die Verteilung der Auftriebsprämien. Dann werden auch die Auszeichnungen an die Pferdehalter verliehen.
Zur Geschichte des Berchinger Rossmarktes: Seit alters her wurden hier Viehmärkte abgehalten, auf denen Rinder, Schweine und Kleinvieh, aber auch Pferde gehandelt wurden. Insbesondere auf eine gute Gesundheit der Tiere wurde von Amts wegen großer Wert gelegt. Zu diesem Zweck wurden schon vor mehr als 250 Jahren regelmäßige „Rossbeschauen“ durchgeführt. Unter der Überschrift „Rossgeschaw“ war das bereits am 24. April 1678 vom Rat vereinbart worden.
Sicherlich hat bei diesen Gelegenheiten das eine oder andere Pferd seinen Besitzer gewechselt. Der eigentliche Ursprung des heutigen „Berchinger Rossmarkts“ wird auf das Jahr 1920 datiert. Am 5. Oktober dieses Jahres hatte der damalige Magistrat beschlossen, bei den zuständigen Behörden einen Antrag auf Abhaltung zweier „Pferde- und Fohlenmärkte“ zu stellen. Neben einer Absatzförderung für die während des Ersten Weltkriegs stark ausgedünnten Pferdezucht in der Region dürften dabei in erster Linie eigene wirtschaftliche Erwägungen im Vordergrund gestanden haben. Anfang des Jahres 1925 lag die Genehmigung vor. Am 3. März 1925 fand der erste „Berchinger Pferde- und Fohlenmarkt“ statt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde denn der Rossmarkt eingestellt. Mit dem Jahr 1947 wurden in Berching die Vieh- und Krammärkte und in der Folge auch der schon traditionell gewordene Rossmarkt wieder aufgenommen. Seit 1965 wurde zeitgleich mit dem Pferdemarkt in Berching der große „Bauernjahrtag im Westjura“ veranstaltet. Die Zahl der Besucher addierte sich regelmäßig auf über 20000. Die Gründe für die Besucherrekorde waren vielfältig. Zum einen war es der Stadt gelungen, zugkräftige Politiker als Festredner zu gewinnen, zum Beispiel Franz Josef Strauß, der fünfmal am Rednerpult stand. Für mehr als 25000 Besucher hat am Lichtmesstag 1998 übrigens Bundeskanzler Helmut Kohl gesorgt.
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