Störche trauern um den Nachwuchs

07.06.2010, 00:00 Uhr

Wahrscheinlich, so vermutet Sieglinde Ortlepp, die das Nest für den Landesbund für Vogelschutz beobachtet und die Vorkommnisse dokumentiert, sind sie am Mittwoch oder Donnerstag verendet. Am Freitag hat sie mit angesehen, wie der Elternvogel sich ganz heftig mit dem Nest beschäftigt und darin »rumhantiert« hat. »Dann ist er aufgestiegen und hat, anstatt zu klappern, fiepige Kehllaute von sich gegeben. So was habe ich noch nicht erlebt«, sagt sie.

Wenig später sei er zurückgekommen und habe nochmals im Nest herumgestochert. Das Füttern habe das Paar vorher schon eingestellt. Die Jungen seien wahrscheinlich in Folge des vielen Regens und der Kälte umgekommen. Die Küken hatten in dem Entwicklungsstadium noch keine Federn. Die Alttiere seien durchnässt gewesen und konnten die Jungvögel nicht mehr wärmen. Sie seien so schwer gewesen, dass sie Mühe hatten zum Nest zu kommen. Ihr Klappern, das man die letzten zwei Tage von Zeit zu Zeit hörte, sei in diesem Fall ein Zeichen von Trauer.