Verquere Vorschläge

5-Mark-Benzin, Biermaß-Theorem und Siesta: Zehn politische Äußerungen, die für Wirbel sorgten

Stefan Besner

Online-Redaktion

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3.3.2023, 11:04 Uhr
Für ein großes Medienecho sorgte der sogenannte "Fünf-Mark-Beschluss“. Damit forderten die Grünen, der Preis für einen Liter Benzin müsse schrittweise auf fünf DM angehoben werden. Das Wahlprogramm widmete dem Benzinpreis zwei Seiten und begründete die Forderung ausführlich. Betont wurde, dass der tatsächliche Benzinpreis keine ökologische Kostenwahrheit widerspiegele.
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"Fünf-Mark-Beschluss“ der Grünen von 1998

Für ein großes Medienecho sorgte der sogenannte "Fünf-Mark-Beschluss“. Damit forderten die Grünen, der Preis für einen Liter Benzin müsse schrittweise auf fünf DM angehoben werden. Das Wahlprogramm widmete dem Benzinpreis zwei Seiten und begründete die Forderung ausführlich. Betont wurde, dass der tatsächliche Benzinpreis keine ökologische Kostenwahrheit widerspiegele. © imago stock&people

2007 stellte Gabriele Pauli ihr Wahlprogramm für die Bewerbung um den CSU-Vorsitz vor. Unter anderem sollte eine Ehe auf sieben Jahre befristet werden und eine Verlängerung per Standesamt möglich sein. Zur Begründung des Vorschlags führte sie an, dass viele Ehen nicht ehrlich geführt würden und dass man durch eine Befristung Gerichtskosten für einen Scheidungsrichter einsparen könnte. Die Idee hatte sie von Kabarettist Erwin Pelzig alias Frank-Markus Barwasser, wie sie schließlich eingestand.
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Ehe mit Verfallsdatum

2007 stellte Gabriele Pauli ihr Wahlprogramm für die Bewerbung um den CSU-Vorsitz vor. Unter anderem sollte eine Ehe auf sieben Jahre befristet werden und eine Verlängerung per Standesamt möglich sein. Zur Begründung des Vorschlags führte sie an, dass viele Ehen nicht ehrlich geführt würden und dass man durch eine Befristung Gerichtskosten für einen Scheidungsrichter einsparen könnte. Die Idee hatte sie von Kabarettist Erwin Pelzig alias Frank-Markus Barwasser, wie sie schließlich eingestand. © IMAGO/Latkun

Als Mallorca deutsch werden sollte: Am Freitag, 9. Juli 1993, wurde die bis heute gebräuchliche Formulierung geboren, Mallorca sei "das 17. Bundesland". Und wer hat's verbrochen? Die Bild-Zeitung. An diesem Tag prangte auf deren Titelseite die Schlagzeile: "Der verrückteste Vorschlag aus Bonn - Mallorca soll deutsch werden". Dabei handelte sich laut Mallorca Magazin vielleicht um die beste Sommerloch-Geschichte, mit der je ein deutsches Medium an die Öffentlichkeit gegangen ist.
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Mallorca: Deutschlands 17. Bundesland

Als Mallorca deutsch werden sollte: Am Freitag, 9. Juli 1993, wurde die bis heute gebräuchliche Formulierung geboren, Mallorca sei "das 17. Bundesland". Und wer hat's verbrochen? Die Bild-Zeitung. An diesem Tag prangte auf deren Titelseite die Schlagzeile: "Der verrückteste Vorschlag aus Bonn - Mallorca soll deutsch werden". Dabei handelte sich laut Mallorca Magazin vielleicht um die beste Sommerloch-Geschichte, mit der je ein deutsches Medium an die Öffentlichkeit gegangen ist. © imago sportfotodienst

Die Hitze flirrt, der Schweiß rinnt, dumpfe Müdigkeit macht sich breit - bei Hitzewellen im Sommer kann ein Arbeitstag lang werden, vor allem in den Nachmittagsstunden. Aus diesem und anderen Gründen forderte der Deutsche Gewerkschaftsbund 2011: "Siesta auch in Deutschland!" Ein kurzer Mittagsschlaf senke zum Beispiel das Herzinfarkt-Risiko und sorge für neue Energie.
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Siesta in Deutschland

Die Hitze flirrt, der Schweiß rinnt, dumpfe Müdigkeit macht sich breit - bei Hitzewellen im Sommer kann ein Arbeitstag lang werden, vor allem in den Nachmittagsstunden. Aus diesem und anderen Gründen forderte der Deutsche Gewerkschaftsbund 2011: "Siesta auch in Deutschland!" Ein kurzer Mittagsschlaf senke zum Beispiel das Herzinfarkt-Risiko und sorge für neue Energie. © Monkey Business 2 via www.imago-images.de

Torsten Albig (SPD), seiner Zeit Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, schwang sich 2014 zum Lord of the Schlaglöcher auf: Er forderte am Ostersonntag eine Sonderabgabe von allen deutschen Autofahrern, da die Infrastruktur vor dem Infarkt stehe. Er sprach von einer zusätzlichen Abgabe in Höhe von 100 Euro pro Jahr. Dafür erntete er gleichermaßen Spott und Kritik. Der Tagesspiegel nannte ihn gar einen "verkehrspolitischen Geisterfahrer".
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Schlagloch-Soli

Torsten Albig (SPD), seiner Zeit Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, schwang sich 2014 zum Lord of the Schlaglöcher auf: Er forderte am Ostersonntag eine Sonderabgabe von allen deutschen Autofahrern, da die Infrastruktur vor dem Infarkt stehe. Er sprach von einer zusätzlichen Abgabe in Höhe von 100 Euro pro Jahr. Dafür erntete er gleichermaßen Spott und Kritik. Der Tagesspiegel nannte ihn gar einen "verkehrspolitischen Geisterfahrer". © via imago-images.de

Im Oktober 2015 veröffentlichte die Grüne Jugend einen Tweet, in dem sie unter Bezugnahme auf die 25 Jahre zurückliegende Auflösung der DDR fragte, ob die "Auflösung eines Staates“ nicht noch einmal "mit Deutschland gelingen“ könne, und erntete daraufhin viel Kritik. Der damalige Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, bezeichnete den Tweet als "unglaublichen Stuss“.
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Auflösung Deutschlands

Im Oktober 2015 veröffentlichte die Grüne Jugend einen Tweet, in dem sie unter Bezugnahme auf die 25 Jahre zurückliegende Auflösung der DDR fragte, ob die "Auflösung eines Staates“ nicht noch einmal "mit Deutschland gelingen“ könne, und erntete daraufhin viel Kritik. Der damalige Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, bezeichnete den Tweet als "unglaublichen Stuss“. © IMAGO/photo2000

Die Kontroverse um den Veggietag war eine politische Auseinandersetzung im Vorfeld der deutschen Bundestagswahl 2013. Dabei sorgte die Empfehlung von Bündnis 90/Die Grünen, zur Reduzierung des Fleischkonsums in Deutschland einen "Veggietag“ in öffentlichen Kantinen einzuführen, für eine lebhafte öffentliche Debatte während des Wahlkampfs. Nach der Bundestagswahl verschwand der Veggie-Day aus den Medien. 
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Veggie-Day

Die Kontroverse um den Veggietag war eine politische Auseinandersetzung im Vorfeld der deutschen Bundestagswahl 2013. Dabei sorgte die Empfehlung von Bündnis 90/Die Grünen, zur Reduzierung des Fleischkonsums in Deutschland einen "Veggietag“ in öffentlichen Kantinen einzuführen, für eine lebhafte öffentliche Debatte während des Wahlkampfs. Nach der Bundestagswahl verschwand der Veggie-Day aus den Medien.  © Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Der ehemalige deutsche Verkehrsminister und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erregte immer wieder mit streitbaren Äußerungen und Plänen Aufsehen. Unter anderem forderte er 2016: "Deutsch muss die Sprache der Moscheen werden." Der Islamrat lehnte das ab.
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Deutschpflicht in Moscheen

Der ehemalige deutsche Verkehrsminister und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erregte immer wieder mit streitbaren Äußerungen und Plänen Aufsehen. Unter anderem forderte er 2016: "Deutsch muss die Sprache der Moscheen werden." Der Islamrat lehnte das ab. © IMAGO/S. Ziese

2017 gab die AFD in Ihrem Walprogramm laut lto.de "Maßnahmen zur mittelfristigen Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung" als Punkt in ihrem Parteiprogramm an. Der ehemalige deutsche Bundejustizminister Heiko Maas fühlte sich an "unsägliche nationalsozialistische Familienpolitik" erinnert.
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Erhöhung der Geburtenquote als Staatsziel

2017 gab die AFD in Ihrem Walprogramm laut lto.de "Maßnahmen zur mittelfristigen Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung" als Punkt in ihrem Parteiprogramm an. Der ehemalige deutsche Bundejustizminister Heiko Maas fühlte sich an "unsägliche nationalsozialistische Familienpolitik" erinnert. © IMAGO/Frederic Kern

Ist man nach zwei Litern Bier noch fahrtüchtig? Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Günther Beckstein hatte 2008 dazu eine klare Meinung: Jawoll! Aber... "Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist es noch möglich.", erklärte Beckstein gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. "Natürlich nicht, wenn man die zwei Maß in zwei Stunden trinkt.", schränkte er ein.
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Becksteins Biermaß-Theorem

Ist man nach zwei Litern Bier noch fahrtüchtig? Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Günther Beckstein hatte 2008 dazu eine klare Meinung: Jawoll! Aber... "Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist es noch möglich.", erklärte Beckstein gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. "Natürlich nicht, wenn man die zwei Maß in zwei Stunden trinkt.", schränkte er ein. © imago stock&people