Mit Freundin unterwegs
55.000 Euro für einen Restaurantbesuch: Frau erhält schockierende Rechnung
07.12.2023, 19:27 Uhr
Anders, als ein finanzielles Desaster, kann man diesen Restaurantbesuch wohl kaum nennen: Eine Frau in China wollte einen schönen Restaurantbesuch mit ihrer Freundin genießen. Am Ende erhielt sie eine satte Rechnung von umgerechnet 55.000 Euro. Aber wie konnte das passieren?
Wie zunächst das Portal "oe24.de" berichtete, postete die Frau namens Wang aus Kumming unbedacht ein Foto auf WeChat, einer der größten chinesischen Social-Media-Plattformen - was sich als fataler Fehler herausstellte. Denn wie das Portal berichtete, sahen Tausende User das Foto, auf dem die Speisekarte und ein QR-Code, über den Bestellungen und Zahlungen bargeldlos abgewickelt werden konnten, zu sehen waren, woraufhin diese ungehemmt bestellten.
Für Wang dann der große Schock am Ende des Abends: Sie erhielt die unvorstellbar hohe Rechnung der ganzen Bestellungen. Und das, obwohl sie das Missgeschick bemerkt und den Beitrag wieder gelöscht hatte. Auf der Mega-Rechnung befanden sich dann unter anderem "eine Portion Schweinehals, 20 Portionen Gänsedarm, 225 Portionen Schweinemagen, 1850 Portionen frisches Entenblut, 2580 Portionen Tintenfisch und 9990 Portionen Garnelenpaste", wie "tag24.de" berichtete.
Glücklicherweise zeigte sich das Restaurant kulant, wodurch die überzogenen Kosten erlassen wurden. Dennoch zeigte sich Wang schockiert. Und auch ein chinesischer Anwalt reagierte auf diese Geschichte. Demnach können derartige Falschbestellungen "mit Geldstrafen oder sogar Punktabzug im Sozialkredit-System" bestraft werden. Dieses System hat das Ziel, "die Ehrlichkeit und Qualität der Nation" zu steigern, wie die Rosa-Luxemburg-Stiftung erklärt. In einer Datenbank werden dabei verschiedene Verhalten, beispielsweise ein Verkehrsdelikt, nachbarschaftliches Verhalten bis hin zu Social-Media-Aktivitäten gespeichert, wodurch sich ein sozialer Koeffizient jedes Bürgers ergibt.
Guter Bürger, schlechter Bürger
Das kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen haben. Bei einem negativen Ranking könnten Karrieren in staatlichen und staatsnahen Organisationen behindert werden. Wer einen schlechten Punktestand hat, der qualifiziert sich dem "RND" zufolge beispielsweise "nicht mehr für Führungspositionen, bekommt Leistungen gestrichen und verliert seine Kreditwürdigkeit."
Aber auch positive Auswirkungen kann es geben. Wie der "SWR" beispielweise im Jahr 2021 berichtete, hatte eine Frau mit einem guten Punktestand einen kostenlosen Ausweis für die städtische Bibliothek erhalten. Außerdem ist ein guter Punktestand auch nötig für eine "mögliche Beförderung beim Arbeitgeber, für die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Chinas, für die Beantragung eines Kredits bei der Bank", erklärte der "SWR".