Immer mehr Fälle

Affenpocken-Virus auf dem Vormarsch: Erstes europäisches Land führt 21-Tage-Quarantäne ein

22.5.2022, 18:21 Uhr
Auch in Deutschland haben sich bislang drei Personen mit dem Affenpocken-Virus angesteckt.

© imago images/Science Photo Library, NNZ Auch in Deutschland haben sich bislang drei Personen mit dem Affenpocken-Virus angesteckt.

Infizierte mit dem Affenpocken-Virus müssen sich in Belgien nun 21 Tage isolieren. Für Kontaktpersonen gilt die Pflicht nicht. Bislang gab es in dem EU-Land drei Affenpocken-Fälle. Auch in Deutschland haben sich bislang drei Personen mit dem Virus angesteckt.

Die meisten Fälle verlaufen mild, erklärt Hans Kluge, Regionaldirektor für Europa bei der Weltgesundheitsorganisation WHO. Nach Angaben vom Freitag sind Fälle in mindestens acht Ländern der WHO-Region bekannt: Außer Deutschland sind das Spanien, Frankreich, Italien, Belgien, Portugal, Schweden und Großbritannien. Auch in Australien, Kanada und den USA wurden Fälle bestätigt - und damit in weiteren Weltregionen außerhalb Afrikas, von wo das Virus stammt.

Die kürzlich nachgewiesenen Infektionen seien atypisch, weil die meisten Betroffenen nicht nach West- oder Zentralafrika gereist seien, wo die Krankheit endemisch sei, heißt es in dem Statement Kluges. Auffällig sei auch, dass die meisten zunächst entdeckten Infektionen bei homosexuellen Männern nachgewiesen wurden. Dass die Fälle über Europa verteilt festgestellt werden, lege nahe, dass das Virus schon eine Weile weitergegeben werde.

Kluge fürchtet, dass sich die Übertragungen in der Sommersaison mit Massenveranstaltungen, Festivals und Partys beschleunigen könnten. Das Virus werde derzeit bei sexuell aktiven Menschen festgestellt, vielen seien die Symptome unbekannt.