The 90's are back

#AIYearbook: KI-generierte Fotos gehen viral - was hinter dem Trend steckt

mng

Online-Redaktion

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6.10.2023, 17:44 Uhr
Influencer Bretman Rock veröffentlicht auf Instagram Bilder im 90er-Stil.

© Instagram: bretmanrock Influencer Bretman Rock veröffentlicht auf Instagram Bilder im 90er-Stil.

Im Neunziger Stil und echt amerikanisch posieren derzeit zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer sowie auch Stars auf Plattformen wie Instagram für ein Schulfoto. Hinter dem Trend versteckt sich jedoch ein Twist: Die Bilder wurden allesamt mit KI generiert. Folglich stand niemand für diese Fotos vor der Kamera. Stars wie die Schauspielerin Keke Palmer, Influencer Bretman Rock oder auch der deutsche Streamer Knossi nahmen bereits an dem Trend teil, darüber berichtete zunächst "Spiegel".

Gekennzeichnet wird der Trend mit dem Hashtag "#aiyearbook". Der Großteil der generierten Bilder geht zurück auf die Fotobearbeitungs-App "Epik". Diese geht aktuell viral und ist derzeit im App Store die beliebteste App in der Kategorie Foto und Video. Auch im Google Play Store schafft es "Epik" in die App-Charts. Unter den Android-Nutzern ist sie jedoch nicht ganz so beliebt und belegt den 36. Platz

Die südkoreanische App hat mit ihrem neusten Update die "AI Yearbook"-Funktion ergänzt. Diese generiert basierend auf vorhandenen Selfies eben besagte Jahrbuchbilder, welche auf Social Media derzeit viral gehen. Selber erklärt die App, dass die Funktion einen "90er Throwback mit AI Yearbook" bieten soll.

AI-Yearbook: So funktioniert es

Wer sich selber gerne nochmal oder auch erstmals im 90er-Look sehen möchte, der muss bei Epik zunächst 8 bis 12 Fotos von sich hochladen. Basierend auf diesen Bildern erstellt die App dann die Jahrbuchfotos. Für ein besonders gutes Ergebnis empfiehlt Epik, dass die hochgeladenen Fotos eine Variation von Gesichtsausdrücken zeigen soll und aus verschiedenen Winkeln und mit verschiedenen Hintergründen aufgenommen werden sollten. Auch empfiehlt sich hier lediglich Selfies und keine Ganzkörperaufnahmen hochzuladen. Nach Auswahl der Bilder müssen Nutzerinnen und Nutzer anschließend noch auswählen, ob das Foto eine "männliche", "weibliche" oder "andere" Person zeigen soll.

Ganz kostenfrei ist der Service nicht: Nach Auswahl der Bilder müssen Nutzerinnen und Nutzer zudem wählen, ob sie ihr Bilderpaket mit rund 60 Bildern innerhalb von 24 oder 2 Stunden erhalten möchten. Je nachdem kostet der Service 3,99 Euro beziehungsweise 6,99 Euro. Die billigere Option ist aktuell jedoch ausverkauft und aus diesem Grund nicht auswählbar. Auch ist der Service selber zeitweise für einige Nutzerinnen und Nutzer nicht abrufbar. Aktuell erscheint in der App die Nachricht, dass die Nutzung der Funktion "sich verzögert, da die Zahl der Nutzer des Dienstes rapide ansteigt" und Nutzerinnen und Nutzer es später erneut versuchen sollen.

"Wer sind diese Leute": Geteilte Meinung

Wer Glück hat und die Funktion bereits nutzen konnte, der erhält dann ein Bilderpaket, welche eine Vielzahl von verschiedenen Bildkonzepten beinhaltet. Twitch-Streamer Knossi veröffentlicht auf Instagram derweil Bilder von sich als Rocker, Nerd und ganz schick im Polo.

Manchmal funktioniert das Programm jedoch besser, manchmal schlechter. Influencer Bretman Rock ist nicht überzeugt: "Wer sind diese Leute", fragt Rock, "ich kann nicht glauben, dass ich zweimal dafür bezahlt habe." Auch Keke Palmer erkennt sich in ihren Fotos eher nicht wieder. Nach einem zweiten Versuch, wo die Schauspielerin die Option "männlich" auswählte, klappte es jedoch scheinbar besser: "Wieso sieht das Mann-Ich korrekter aus?", schreibt Palmer.

Wie bedenklich die App ist, ist derzeit nicht bekannt. Vor Nutzung von "Epik" weist der südkoreanische Hersteller "Snow" daraufhin, dass die App Bilder der Nutzerinnen und Nutzer sammelt, speichert und verarbeitet für Funktionen, Inhalte und Editier-Erlebnisse. Besagte Daten werden laut eigenen Angaben des Unternehmens nach Erfüllen des ursprünglichen Zwecks oder wenn das jeweilige Konto nach drei Jahren nicht mehr genutzt wird, gelöscht. Spezifisch in der Jahrbuch-Funktion erläutert Snow, dass die von den Nutzerinnen und Nutzern hochgeladenen Bilder ausschließlich für die jeweiligen KI-Bilder verwendet und danach gelöscht werden.

Künstlichen Intelligenz hat in den letzten Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht, insbesondere im Bereich der Bildgenerierung. Heutzutage sind KI-generierte Bilder so realistisch, dass sie oftmals kaum von echten Fotos zu unterscheiden sind. Wie Sie anderweitig noch in nur wenigen Schritten kostenlos Bilder mit KI erstellen können, erfahren Sie in diesem Artikel.