"Alarmierend": Bayern rüsten massiv mit Schreckschusswaffen auf

9.7.2019, 14:42 Uhr
Waffen wie diese sind bei den Bayern immer beliebter. Doch warum?

© Daniel Karmann, dpa Waffen wie diese sind bei den Bayern immer beliebter. Doch warum?

Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor, über die der Bayerische Rundfunk berichtete. "Die hohe Zahl an Schreckschusswaffen ist alarmierend", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. "Der Zugang zu Schreckschusswaffen muss erschwert werden." Der kleine Waffenschein ist erforderlich, wenn Bürger Schreckschuss-, Pfefferspray- oder Leuchtpistolen bei sich tragen wollen.

Schulze forderte eine Verschärfung: "Nicht nur das Führen, sondern schon der Erwerb und Besitz einer Schreckschusswaffe muss erlaubnispflichtig werden."

"Völlige Entwaffnung von Neonazis in Bayern"

Eine steigende Zahl von Bürgern rüstet sich darüber hinaus auch mit echten Schusswaffen aus. Ende 2018 waren im Freistaat knapp 403.000 Waffenbesitzkarten ausgestellt, 16.000 mehr als noch 2015. Die Auflistung des Innenministeriums enthält eine traurige Bilanz: Im Jahr 2018 kamen in Bayern 54 Menschen durch Schusswaffen ums Leben - die ganz große Mehrheit davon Selbsttötungen.

Gut 190 Besitzer kleiner Waffenscheine oder von Waffenbesitzkarten sind polizeibekannte Rechtsextremisten, wie aus dem Schreiben des Ministeriums hervorgeht. Schulze forderte nach dem Neonazi-Mord an dem hessischen CDU-Politiker Walter Lübcke "völlige Entwaffnung von Neonazis und Reichsbürgern in Bayern". Bei Anträgen von Rechtsextremen sollte eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz Pflicht sein, sagte Schulze.

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