Tampons für alle

Auch auf Männer-Klos: Grünen-Politikerin plant Tampon-Offensive an Schulen

Cora Krüger

Online-Redaktion

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19.3.2023, 09:47 Uhr

Mit einer ähnlichen Offensive hatte die 33 Jahre alte Grünen-Politikerin bereits im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt. Im Oktober setzte sie durch, dass Spender mit kostenlosen Tampons auch auf den Herrentoiletten des Stuttgarter Rathauses installiert werden.

Das Angebot möchte sie laut Informationen der Bild-Zeitung nun auf die Schulen in der Stadt ausdehnen, und zwar sowohl auf den Mädchen- als auch den Jungen-Toiletten. Insgesamt gibt es in Stuttgart rund 100 Schulen, die möglichen Kosten für die Aktion liegen im sechsstelligen Bereich.

Menstruationsprodukte für trans Personen

Durch die Bereitstellung auf allen Klos möchten die Initiatoren "die Vielfalt geschlechtlicher Identität" beachten: Die Produkte sollen auch nicht-binären und trans-Menschen zugänglich gemacht werden. "Vor allem trans-Menschen werden in unserer Gesellschaft diskriminiert und ausgesetzt. Aber auch sie sollten Hygieneprodukte auf öffentlichen Toiletten scham- und diskriminierungsfrei beziehen und entsorgen können", erklärte Sklenářová gegenüber der Bild-Zeitung im Zuge der Installationen im Rathaus.

Eine Stuttgarter Stadträtin möchte an rund 100 Schulen Tampon-Spender installieren lassen und hat dabei auch die Jungen-Toiletten im Blick.

Eine Stuttgarter Stadträtin möchte an rund 100 Schulen Tampon-Spender installieren lassen und hat dabei auch die Jungen-Toiletten im Blick. © IMAGO/Creative Touch Imaging Ltd

Gegenwind aus anderen politischen Fraktionen

Die Aktion hatte bereits im vergangenen Jahr für Unstimmigkeiten in der Stuttgarter Lokalpolitik gesorgt. So äußerte sich etwa Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) empört auf Instagram: "Ich habe mich in den Haushaltsberatungen klar gegen solche Angebote im Stuttgarter Rathaus ausgesprochen. Leider wurde ich überstimmt."

Die von Nopper nachträglich losgetretene Debatte konnte Sklenářová nicht nachvollziehen. "Ich verstehe nicht, warum er der Verwaltung in den Rücken fällt", so die Grünen-Politikerin gegenüber der Stuttgarter Nachrichten. Immerhin hätte sie einen Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats umgesetzt.