Neue Erkenntnisse

Auch Deutsche unter den Opfern: Neue Erkenntnisse zum Terrasseneinsturz auf Mallorca

Carolin Heilig

Volontärin

E-Mail zur Autorenseite

31.05.2024, 13:51 Uhr
Der Unglücksort in Mallorcas Hauptstadt Palma.

© Clara Margais/Clara Margais/dpa Der Unglücksort in Mallorcas Hauptstadt Palma.

Es war ein Schock zu Beginn der Urlaubshochsaison auf der Baleareninsel Mallorca: Vergangene Woche kollabierte die Terrasse eines Restaurants in der Hauptstadt Palma. Vier Menschen, darunter zwei Deutsche, starben. Viele weitere wurden verletzt. Seither suchen die Behörden nach der Ursache für das Unglück.

Bereits Anfang der Woche war bekannt geworden, dass keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse vorlag, weder für die Nutzung an sich noch für den gastronomischen Betrieb. Die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club sei demnach illegal gewesen.

Die ersten Ermittlungen hätten ergeben, dass eine zu große Belastung der illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Terrasse zum Einsturz geführt habe, sagte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez vor Journalisten. "Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden." Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Das habe wohl zum Zusammenbruch beigetragen.

Antrag wurde ablehnt - dennoch Bauarbeiten

Laut Informationen der "Mallorca Zeitung" hätten die Betreiber des Clubs 2013 einen Antrag gestellt, um die Terrasse auszubauen. Dieser wurde abgelehnt. Dennoch wurde laut Auskunft der mallorquinischen Feuerwehr eine circa fünf Zentimeter dicke Mörtelschicht auf das Dach, wo später die Terrasse eingerichtet werden sollte, aufgebracht. Auch das Gewicht dieses Mörtels dürfte beim Einsturz eine Rolle gespielt haben.

Zur Schuldfrage sagte der Bürgermeister, für die Stadt sei es unmöglich, alle 5000 Restaurants und Lokale zu kontrollieren. Er kündigte an, im Sommer werde es an unter anderem an der Playa strenge Kontrollen geben. Das Rathaus verfüge dafür über zehn Inspekteure.